Zum Abwinken fad...27.10.2015
Drittklassiger Boxer gerät aufgrund einer langen Fehde um zwei Schwerter zwischen die Fronten zweier Japaner, lernt ein bißchen Kämpfen und muß sich schließlich für eine Partei entscheiden, als es in die finalen Auseinandersetzungen geht. Dabei spielt die Liebe eine nicht ganz unwesentliche Rolle.
Prinz Eisenherz goes East! Das war mein erster Gedanke, als Scott Glen japanischen Boden betrat. Nun, man darf den Genuß eines Films nicht an der Frisur der Hauptfigur festmachen, es gilt also, objektiv zu bleiben. Doch es ist nun an mir, wie vor Jahren beim weltweit gerühmten Kassiker Blade Runner, hier einen ersten Verriß zu schreiben, denn der Film ist in fast allen Bereichen einfach nur mißlungen, fad, zäh und ohne jegliche Spannung. Dabei fängt alles so gut an...Schwerter, Japan, Ehre, das sind genau die Themen, die ich im Film gerne sehe. Doch diese Themen werden anderswo einfach viel besser abgehandelt, entweder von den Japanern selbst oder im ungleich famoseren Last Samurai. Hier mögen diese Bereiche zwar für die Handlung wesentlich sein, aber die Regie und das Drehbuch schaffen es nicht, angesichts der recht gelungenen Ausgangslage auch nur den Ansatz von Spannung zu erzeugen.
Egal, ein Film wie dieser lebt auch von den Kämpfen, möchte man meinen. Warum Steven Seagal hier als Kampfkoordinator mitgetan hat, ist mir nach Sichtung des Streifens nicht aufgegangen, denn Martial Arts sind hier fern, und Action gibt es eigentlich bis auf das Finale nicht. Nun, Scott Glen wirkt den ganzen Film über steif und hölzern, er trägt ja auch immer die gleiche Jeans, die wird mit der Zeit auch starr vom Dreck...
Es nützt auch nicht, daß ein kleiner Junge mittun darf, der die Wäsche wäscht und soooo gern Schwertkämpfer werden möchte, diese Sequenzen sind überflüssig und ziehen sich und den Film in die Länge, eine Qual für den Betrachter, der, das muß ich zugeben, nach etwa der Hälfte des Films den Schnellvorlauf einschalten mußte, weil das Treiben nicht mehr zu ertragen war. Insgesamt wundert es mich nicht, daß dem Film kein Kassenerfolg beschieden war, denn er ist langatamig, actionarm, dröge, unspannend und niemals packend inszeniert. Lieber irgendeinen Ninja-Film gucken, da ist die Zeit besser investiert als für diesen Unfug, somit 3/10.