Ein Privatdetektiv auf der Jagd nach Replikanten – den besseren Menschen.
Los Angeles im Jahre 2019. Es regnet fortwährend, ist immer dunkel und in den Straßen spricht man meist eine seltsame Mischung aus Chinesisch und Japanisch. Für die Kolonisierung ferner Welten verwendet man Replikanten, denen jedoch der Aufenthalt auf der Erde verwehrt ist. Vieren davon, neueste Modelle, völlig menschenähnlich, gelingt aber die Flucht zur Erde. Nun ist es an Deckard, einem sogenannten Blade Runner, die Replikanten aufzuspüren und zu töten.. Diese erweisen sich aber nur als allzu menschlich, und es ist schwierig, Lebewesen zu töten, die einem nichts getan haben, zumal sich Deckard auch noch in eine Replikantin verliebt, die seitens deren Produktionsfirma an seine Seite geschickt wird. Nun, Deckard erledigt seinen Job, aber ist er selbst Mensch oder vielleicht sogar Replikant?
Der Film aus dem Jahre 1981 basiert auf einem Roman von Philip K. Dick und hat eigentlich alles, was ein gelungener Science-fiction-Film braucht. Gute Schauspieler, eine interessante Story, die Vorwegnahme von uns möglicherweise bevorstehenden Ereignissen, packende Effekte, die das Abbild einer realen Welt schaffen. Nun, all das ist reichlich vorhanden, und gerade die Darstellung des düsteren L.A. des Jahres 2019 ist, vor allem wenn man das Alter des Films bedenkt, wirklich faszinierend gelungen. Darüber hinaus wirft die Story Fragen auf, die zum Nachdenken bewegen könnten, denn was, wenn es wirklich einmal Roboter gibt, die vom Menschen nicht zu unterscheiden sind, gefüttert mit künstlichen Erinnerungen? ( Der eine oder andere Beamte erinnert mich schon heute an künstliches Leben...).
Also, eigentlich ist alles vorhanden, nur, es funktioniert nicht. An den Stadteffekten hat man sich bald sattgesehen, und die Story kommt und kommt nicht in Schwung. Die Liebesgeschichte mit der Replikantin mag zwar in die Geschichte passen, wirkt aber verlangsamend und eigentlich störend. Ganz subjektiv und auch nicht weiter zu diskutieren: ich finde den Film langweilig und möchte mir nicht ausmalen, wie tief ich geschlafen hätte, wenn ich ihn mir in der Spätvorstellung im Kino angesehen hätte. Aber das ist ja das Gute an Film, Buch und auch Musik – die Geschmäcker dürfen verschieden sein, Massenware hat ein schnelles Verfallsdatum. Zweifellos ist Blade Runner ein Klassiker, diesen Status trägt er zu Recht, aber man muß schon viel Geduld und Liebe zur Science Fiction mitbringen, damit man mit dem Streifen warm wird. Schneller Konsum ist nicht möglich und auch nicht erwünscht, aber schlafen sollte man auch nicht dürfen...leider nur 3/10