The Green Inferno (2013)

Nicht so schönes aus der Grünen Hölle...04.04.2016

Studentin Justine schließt sich, nicht nur aus hehren Motiven, einer Aktivistengruppe an, die in Peru gegen Baumfällerei protestiert. Dumm nur, daß der Protest zwar erfolgreich ist, auf dem Heimflug indes der Flieger abstürzt. Gut, daß man sogleich gefunden wird. Dumm wiederum, daß die Helfer ein Eingeborenstamm mit Hunger auf Menschenfleisch sind...da kommt man sogleich nicht an, sondern auf den Tisch. Fluchtversuche, Ameisenfolter, seltsame Bräuche gibt es dann zu durchstehen, und nicht alle schaffen den Weg nach Hause.

Zunächst sehen wir ein wenig Kritik an der Aktivistenrolle, sehen, wie man heutzutage einen Protest aufzuziehen hat, Medien hat eh jeder per Smartphone dabei, per Twitter ist alles geteilt und an die Welt verschickt. Nur, wenn die Technik versagt, dann wird man wieder zurückgeworfen auf einen Stand, mit dem umzugehen man als techikaffiner Westler völlig verlernt hat. Eli Roth läßt sich mit der Einführung seines Personals Zeit, es sind nicht nur die typischen Horrorfilmflachpfeifen, denen man sogleich den Tod wünscht. Gerade die Tatsache, daß es recht lang dauert, bis die Kannibalen auftauchen, macht die zweite Filmhälfte umso grausiger. Natürlich hält die Kamera voll drauf, wenn es an die Eingeweide geht, aber damit war ja auch zu rechnen.

Erfreulicherweise reiht sich nicht eine Ekelszene an die andere, sondern es gibt auch Pausen, erfolgreiche Fluchtversuche, die mittels Blasrohr enden, und dann auch noch ein recht versönliches, leider irgendwie gezwungen wirkendes Ende. Doch die echte Hauptrolle spielt der wunderbar gefilmte Dschungel, alles grünt, und obwohl diese freundliche Farbe dominiert, möchte man dort nicht unbedingt alleine durch den Wald stapfen. Eli Roth hat sich um die Wiederbelebung des Kannibalenfilms bemüht, hat mit diesem Film seinen besten nach Hostel gedreht, verzichtet auf allzu konventionelles Morden und Zerfleischen und verläßt sich lieber auf eine rundum spannende Geschichte. Nichts für Zartbesaitete, aber der Horrorfreund hat seinen Spaß...8/10.