Review

Sandler läßt nach....09.04.2012

Komödien mit Adam Sandler sind so eine Sache...zumal dann, wenn es zentral um die Themen Liebe und Familie geht. Im Grunde genommen weiß der geneigte Zuseher schon von Minute eins an, wohin die Reise geht, aber gut, das ist bei all den anderen, zumeist austauschbaren Liebeskomödien auch ohne Sandler nicht anders. Doch irgendwie hat man bei seinem aktuellen Streifen nach etwa zwanzig Minuten das Gefühl, der Film habe sein Pulver verschossen - der Todesstoß für eine Komödie. Und ab diesem Zeitpunkt fängt man an, die negativen Punkte zu zählen, denn man muß ja wieder eine Kritik schreiben, Verpflichtung gegenüber der Leserschaft, die wiegt schwer. Also, kurz auf den Punkt gebracht... Story: Remake. Witz: nur spärlich. Kalauer: mit Fäkalien. Moral: Holzhammer. Film: schlecht.

Im einzelnen...Schönheitschirurg Danny trägt als Aufreißermasche einen Ehering, obgleich nicht verheiratet. Als er nun mit Palmer die Frau seines Lebens trifft, diese aber den abgelegten Ring findet, muß sich Danny allerhand einfallen lassen, um das zu erklären. Der Depp...warum er nicht einmal bei all den Gelegenheiten, die sich im Laufe des Films bieten, die Wahrheit rausläßt, wird das Geheimnis der Drehbuchschreiber bleiben. Kurzerhand gibt er seine Sprechstundenhilfe Catherine samt deren zwei Kindern als "Familie" aus, von der es sich zu trennen gilt. Mit allen Beteiligten geht es nun nach Hawaii, mit dabei auch noch Dannys Cousin, dem die deutsche Synchronisation einen unglaublich unpassenden österreichischen Akzent verpaßt hat. Und als ob das noch nicht reicht, trifft man auf Hawaii zufällig auf Cathrines verhaßte Collegefreundin, für die man natürlich ebenfalls eine Lügengeschichte auftischen muß. Klingt alles recht dumm....und ist es auch.

Schlimm wird es etwa in Minute zwanzig, wenn die fiesesten Filmkinder seit dem schlafhößchentragenden Gör aus 2012 auftauchen. Man fragt sich, was uns die Regie damit sagen will...ist hier nun endlich die Zielgruppe getroffen, die sich beim bloßen Erwähnen des Wortes "Pipi" schon zu Boden schmeißt? Denn genau in diese Kategorie fallen die meisten Dialoge dieses insgesamt unglaublich bemüht lustig daherkommenden Zeitverschwenders. Schon in Klick war es aber die letzte halbe Stunde, die dem Treiben den Todsstoß versetzte, aber nicht so schlimm wie hier...denn hier alles löst sich in Eierkuchenfreude auf, kitscht eine Szene an die andere, läßt die Familie hochleben, die heiße Braut einfach rausfallen, und das alles unterstrichen mit klebriger Musik, öden Dialogen und immer noch einem dickeren Quast. Schlimm auch in einer Nebenrolle ( ganz und gar überflüssig...) Frau Kidman, die so aussieht, als wäre sie bei Danny unters Messer gekommen. Nein, lustig geht anders, und ich kann dieses tausendste Hohelied auf die Familie mit zwei Kindern einfach nicht mehr ertragen...und wären nicht die ersten 20 Minuten, die in der Tat recht unterhaltsam sind, dann würde ich laut "Drecksfilm" rufen...so wenigstens 4/10.

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