Vom Leben eines Herumlungerers...25.10.2016
Von allen nur Dude genannt lungert Herr Lebowski herum, raucht Joints, trinkt Cocktails und spielt Bowling. So könnte es ewig weitergehen, wäre der man nicht namensgleich mit einem Millionär, dessen Frau entführt wurde. So soll nun der Dude das Lösegeld überbringen, doch natürlich ist in dieser an den Film Noir angeschmiegten Posse nicht alles so, wie man es sich denkt. Am Ende sind ein paar Leute tot, die Tochter des Millionärs ist im Spiel, und beim Bowling sind wir keine Runde weiter.
Nun muß ich mal wieder auf einem allseits gefeierten und stets als Klassiker bezeichneten Film herumreiten, wie ich es dereinst beim Blade Runner getan habe. Hier nun geht es mir ähnlich. ich habe den Film vor Jahren gekauft, zwanzig Minuten gesehen und wieder verkauft. Nun, ein paar Jahre später, erwarb ich ihn erneut, und diesmal wollte ich ihn bis zum Ende sehen, ich wollte verstehen, warum ihn alle Welt so toll findet, und ich wollte ihn mögen. Doch das ist mir nicht gelungen. Sicher ist Jeff Bridges hier eine Klasse für sich, doch das allein macht keinen guten Film aus. Sicher ist Herr Goodman noch besser, noch einprägsamer, doch allein die dauernde cholerische Flucherei macht noch keinen guten Film aus. Und warum Herr Torturro hier als Jesus mittut, hat sich mir nicht erschlossen, denn es kommt natürlich nicht zum finalen Bowlingspiel.
Dafür weiteres Figurenpotpourri..Neonazibuben, eine Nacktmalerin, ein serviler Assistent...es sind viele Leute, die hier mittun, aber so richtig stimmig und sinnig ist deren Auftreten nicht. Die Story scheint auch nur das Vehikel für viele vermeintlich tolle Dialoge zu sein, dieses Stilmittel kennen wir ja vom ebenso bewunderten und in meinen Augen überschätzten Herrn Tarantino. Und so zieht sich das Treiben von Mißverständnis zu Mißverständnis, es geht allerdings auch nicht wirklich vorwärts...dazu gesellen sich ein paar echt dämliche Traumseqeuenzen, und währen dich das schreibe, könnte ich mich schon wieder über die maßlos verschwendete Lebenszeit aufregen, man sollte all die Mitwirkenden an die Wand...so würde es Herr Goodman ausdrücken. ich nicht, ich vergebe lieber wenige Punkte...5/10.