Kein gelungenes Comeback...24.09.2011
Es ist ruhig geworden um Frau Lopez, so ruhig wie um so manch andere Aktrice, die dereinst in Hollywood ein Kassengarant gewesen ist. Das geht natürlich nicht an, und mit dem Vorruhestand ist das auch so eine Sache, also muß ein Erfolg her, damit die Kassen wieder süß klingeln. Nun hat Frau Lopez ja bewiesen, daß sie im Fach der romantischen Komödie zu Hause ist, mal mit mehr Romantik wie in Manhattan Love Story, mal mit mehr Komödie wie im Schwiegermonster. Zudem sind mit Filmen aus diesem Genre Erfolge geradezu vorprogrammiert, also eine gmahde Wiesn, wie man hier in Bayern zu sagen pflegt. Doch weit gefehlt, denn dem vorn vorn bis hinten vorhersehbaren Streifen gebricht es an allem...keine Romantik, keine Komik...
Wir sehen Frau Lopez in der Rolle von Zoe, die mit Anfang 30 Single und kinderlos ist. Sowas ist in Amerika gesellschaftlich unmöglich, also zackzack, künstliche Befruchtung, ein Kind muß her, mehr will man als Frau vom Leben doch nicht. Dumm nur, daß Zoe gleich nach der Befruchtung den Mann fürs Leben kennenlernt, den Käseproduzenten Stan. Doch so dumm, wie uns die Regie in Tateinheit mit dem Drehbuch das vormachen will, ist die Sache nicht, denn Stan verliebt sich in Zoe, und es ist ihm auch völlig egal, daß sie schwanger ist. Es könnte der Film also nach zwanzig Minuten mit einem Sonnenuntergang ins Happy-End reiten, aber das geht natürlich ( leider ) nicht. Und so kommen die üblichen Bausteine des Genres ins Spiel, die vermeintliche Nebenbuhlerin, mißverständliche Sätze, Zwillinge statt nur einem Kind...es droht der Zerfall der bald anstehenden Kleinfamilie. Aber auch hier gibt es natürlich keine Konsequenzen, nein, statt dessen das große, zuckerrosa getönte Finale samt Eheschließung...
Doch da ist der Film immer noch nicht ausgestanden, nein, es muß auch noch die unvermeidliche nächste Schwangerschaft her, denn Zwillinge sind nicht genug, es braucht ein Kind von Stan. Das ist so derart wertkonservativ, widerlich und ganz unerträglich, man wendet sich mit Grausen. Nichts ist mehr zu sehen von der einst so heißen Frau Lopez, die Sean Penn in U-Turn den Kopf verdreht hat oder in The Cell auf Mörderjagd ging. Der Film ist wie die Darstellerin einfach nur fad, er verschwendet leichtfertig die Lebenszeit des Betrachters. Nicht mißverstehen, richtig schlecht ist der Streifen nicht, dafür läßt es sich einfach zu fein in die Arme der Liebsten kuscheln, aber für ein gelungenes Comeback reicht es nicht, sich auf die bewährten Bausteine des Genres zu verlassen - so entsteht nur ein altmodischer, durchschnittlicher, uninspirierter Film nach Schema, und daher gibt es auch nur 4/10.