Review

Aus der Krise...10.06.2012

So ist das bei den Großkonzernen...um den Aktienkurs in die Höhe zu treiben, damit die Anteilseigner zufrieden sind, ist ein jedes Mittel recht. Der CEO eines Großunternehmens möchte weiter im Amt bleiben - als kleiner Exkurs: nicht anders ist es in der Politik. Denn nur wer oben ist, hat Aktienoptionen, Vorteile aller Art, und dazu ist dann jedes Mittel recht. Wir bewegen uns hier allerdings nicht auf der Ebene der Spekulanten von Wall Street, sondern folgen den drei Mitarbeitern Bobby, Gene und Phil, die aufgrund von Entscheidungen in der Führungsetage ihren Job verlieren. Alle drei müssen nun mit einer veränderten Lebenswelt fertigwerden, und dabei geht ein jeder anders vor. Bobby verleugnet die Realität, bewirbt sich, kassiert Ablehnungen und kommt schließlich bei seinem Schwager als Helfer am Bau unter. Phil trinkt, täuscht vor, weiterhin zur Arbeit zu gehen, der Schande wegen...und nur Gene guckt sich die Sache genau an und beschließt, wirklich zu handeln, sich selbständig zu machen und in der Misere eine Chance zu sehen. Dabei hilft ihm natürlich die dicke Abfindung...

Zwei Drittel des Films wird alles richtig gemacht. Die Stimmung ist trübe, die Musik in Moll, die Schicksale nachvollziehbar, die Handlungen ebenfalls. Getragen wird dieser Darstellerfilm vom bestens aufgelegten Trio Affleck, Cooper und Jones, wobei gerade letzterer mit seinem verknautschten Gesicht prädestiniert ist für die Rolle des zerknirschten Abteilungsleiters.Affleck, dem man gemeinhin ja auch nachsagt, er könne gar nicht schauspielern, zeigt seinen Kritikern, was eine Harke ist - und Cooper sieht ohnehin so aus, wie ein der Trunksucht ergebener Mitarbeiter irgendwann aussieht. Soweit, so gut, auf Darstellerseite alles im grünen Bereich.

Leider wird die sehr deprimierende Geschichte nicht bis zur letzten Konsequenz durchgezogen. Es ist das Hohelied auf den Zusammenhalt der Familie, das hier gesungen wird, wo sich der amerikanische Lebenstraum wieder einmal manifestiert. Wenn alle einander helfen, dann ist jede Situation zu schaffen und WIRD sich zum Guten wenden. Da ist es dann auch egal, daß man nur andeutet, es geht wieder bergauf, wenn die Realität in der aktuellen Wirtschaftskrise etwas ganz anderes zeigt. Sehr schade, andererseits aber auch nachvollziehbar, denn wer möchte schon einen Film sehen, bei dessen Ende sich die Hauptfiguren alle umbringen...eben, da kriegt man schlechte Laune. Der Film indes ist gut gemacht, gut gespielt und zumeist realistisch, daher 7/10.

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