24: Redemption (2008)

Nur ein Fernsehfilm...25.01.2012

Jack Bauer, dereinst in den Diensten der CTU, hat nach Abschluß seines letzten Einsatzes die Nase voll. Frau tot, Kind entfremdet, Freunde tot, neue Freundin katatonisch, die Vorgesetzten wenden sich ab, der Präsident verlangt eine Anhörung...da will man nicht mittun. Also auf, sich den Fängen der Behörden entzogen, ab nach Afrika, in ein fiktives Land, welches sich wieder einmal kurz vor einem Bürgerkrieg befindet. Bauer hilft beim Aufbau einer Schule und dann dabei, die dort lebenden Kinder vor dem Zugriff der Miliz zu bewahren, die aus den Kurzen Soldaten machen möchte. Dumm nur, daß er dabei ganz freiwillig in den Rachen der US-Behörden wandern muß...Parallel sehen wir die Amtsübergabe des Präsidenten an seine Nachfolgerin und erleben die Anfänge eines in höchste Kreise reichenden Komplotts.

Der Film entläßt den Zuschauer ohne Antworten auf alle möglichen Fragen in sein Schicksal und zwingt förmlich zum Kauf der siebten Staffel, wenn man wissen möchte, wie die hier angerissene Story weitergeht. Dem Betrachter sollte gewahr sein, daß dieser Streifen lediglich ein Verbindungsglied zwischen zwei Staffeln einer immer noch erfolgreichen Fernsehserie ist, wenn man sich den Film also unbedarft zu Gemüte führt, ohne die sechste Staffel gesehen zu haben, versteht man nur Bahnhof.  Erklärt wird nichts, das Personal als bekannt vorausgesetzt, quasi ein Appetithäppchen, vergleichbar mit dem kurzen Filmchen über Brian O'Conner auf den Extras von 2 Fast 2 Furious. Das ist zwar ganz nett, wirkt aber schon ein bißchen wie Abzocke.

Es muß an dieser Stelle auch festgehalten werden, daß das hervorragende Echtzeitkonzept der Serie im Film ebensowenig funktioniert wie die Stilmittel, die man als Konsument kennen und schätzen gelernt hat. Einzig allein Kiefer Sutherland ist eine Bank, wird natürlich wieder gefoltert und darf als Ausgleich einen Haufen Milizionäre über den Haufen schießen. Die in Afrika spielenden Sequenzen sind auch ganz ordentlich gemacht und bewahren vor dem Totalausfall, da man sich auch, wie eigentlich bei 24 üblich, um ein zeitgemäßes Szenario bemüht. Dennoch, der Film wirkt leider nur wie eine sinnlos aufgeblasene Serienfolge, schließt lobenswerterweise zwar eine Lücke, kann aber nicht überzeugen...6/10.