Review

Nach der Sichtung von "Stoic" nahm ich mir vor, alle Filme von Boll anzuschauen, Auch wenn ich jahrelang schlecht auf diesen Regisseur zu sprechen war, da er nur Grütze abfilmte - dennoch wurde ich bei Rampage und vorallem bei "Darfur" eines besseren belehrt, dass dieser Mann echt gute Filme machen kann. Leider hält eine  Glückssträne nicht für immer an, und mit "Far Cry" erwischte ich wieder eine verfurzte Kackbohne.

Das liegt nicht dran, dass es (schon wieder einmal) eine Videospiel-Verfilmung zu einem sehr bekannten Ego-Shooter ist, sondern das Boll in seine Schemata verfällt und "was Gesehenes" wieder als Film definieren will, was aber vorne und hinten nicht zusammenpasst, sich wie der Nord- und Südpol gegeneinander abstoßt und im Ganzen einfach nur unlustige Langeweile verbreitet.

Das fängt schon mit Til Schweiger alias Jack Carver an, ein Action-Held, der keiner sein möchte (oder ausstrahlen kann), der zu Beginn gelangweilt Touristen mit seinem Kahn durch die Gegend schippert. Er wird von der hübschen Maus Valerie (Emmanuelle Vaugier) beauftragt, sie auf eine durch das Militär abgeschottete Insel zu bringen, auf der Dr. Krieger (Udo Kier) Experimente durchführt, um aus normalen Burschen Super-Soldaten erschaffen will (Universal Soldier und Ralf Moeller lassen grüßen).


Was bei "American Fighter 2" durch seinen trashigen Charme  funktioniert hat, will hier bei weitem nicht gelingen. Uwe wirft zu viele charakter-ressistente Knalltüten in den Ring, die bei einer bescheuerten Story und noch bescheuertem Humor sich seelenlos durch den Film hieven. Der Humor von "Postal" lässt grüßen.

Auch wenn man das Gehirn komplett auf Standby schaltet: Es kracht und kabummst an allen Ecken und Enden, denoch will "Far Cry" nicht so wirklích als "Äkschn"-Film durchgehen. Diese "Eggtschjen" aufgemuntert durch debilen Humor will auch nie ein Schmunzeln zulassen. Und als wenn das nicht zum Bankrott reichen würde, muss man sich noch mit einem mit Kreide angemalten Ralf Moeller (der mal wieder alles Theatralische aus seinen Mundwinkeln rausholt) und einer russischen Super-Bitch-Agentin ärgern, die alles platt macht, was sich in den Weg stellt, den Moralischen bekommt oder bei Drei nicht mit Blut gefülltem Belzebub in der Hose spurt.

Ich will den Film nicht ganz runtermachen - sicherlich wird es Grundschulabrecher geben, die den ersten Flaum da unten entdecken und das ganz groovy finden. Immerhin hat Bolly die Hochglanz-Parade drauf. Aber alles was sich schon ohne Mama die Schnürsenkel zubinden kann, dürfte gelangweilt im Sessel nach dem ersten Bypass schreien.

2/10

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