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von Stefan M

Vor 25 Jahren: Geburt des heutigen IMDb-Ranglisten-Anführers

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The Shawshank Redemption (1994)

In der International Movie Data Base belegt sie seit nunmehr über zehn Jahren die Spitzenposition, wenn es um die Rangliste der besten Filme aller Zeiten geht, und auch die Onlinefilmdatenbank listet sie weit oben – die am 10. September 1994 uraufgeführte Verfilmung der Stephen-King-Novelle „Rita Hayworth and Shawshank Redemption“, in Deutschland wesentlich bekannter unter dem schlichten Titel „Die Verurteilten“.

Der Film lässt rund 20 Jahre Handlung in fast zweieinhalb Stunden wie im Fluge vergehen: Banker Andy Dufresne (Tim Robbins) wird des Doppelmordes an seiner Frau und deren Geliebten angeklagt und landet im gefürchteten Shawshank-Gefängnis. Obwohl er dort einen alptraumhaften Start hat, beißt er sich durch, erarbeitet sich im Laufe der Zeit den Respekt der Mithäftlinge und schafft es aufgrund seiner umfangreichen Kenntnisse in Sachen Finanzen sogar bis zum Buchhalter des Gefängnisdirektors Norton (Bob Gunton). Als Voice-over-Erzähler dieser Geschichte fungiert Red (Morgan Freeman), der sich hinter Gittern zu Andys bestem Freund entwickelt und mit ihm durch alle Höhen und Tiefen des Knastalltags geht.

Vor allem zu Beginn wird dieser Alltag schonungslos dargestellt: Wie jeder Neuling muss sich Andy erst einmal unter den Gefangenen behaupten, um in der Hierarchie zu klettern. Er gerät in das Visier der „Schwestern“ – Mithäftlingen, die ihn vergewaltigen – und lernt schnell, wie gewalttätig vor allem Gefängniswärter Hadley (Clancy Brown) agiert, wenn aus der Reihe getanzt wird. Doch in diese triste Welt schickt Regisseur Frank Darabont vereinzelte Lichtblicke – sei es eine vergleichsweise Nichtigkeit wie eine unverhofft gespendete Flasche Bier bei harter Arbeit oder in einem nahezu märchenhaft erscheinenden Moment die Beschallung des gesamten Gefängnishofs mit Opernmusik, als Andy die Gelegenheit dazu erhält.

Tendenzen zur Schwarz-Weiß-Malerei lassen sich dabei keineswegs wegdiskutieren: Über die Vergangenheit der Gefangenen, mit denen das Publikum sich verbünden soll, schweigt sich der Film bewusst aus, um sie vereinfacht gesagt als die Guten in der Geschichte dastehen zu lassen, während auf der anderen Seite der brutale Hadley und korrupte Norton im Mittelpunkt stehen, die notfalls sogar vor Mord nicht zurückschrecken, wenn es ihnen nützt – auf dass die Fallhöhe der Schurken umso größer sein möge, wenn Darabont im emotional überaus befriedigenden letzten Viertel Ende auf Ende türmt.

Zuschauermanipulation ist also fraglos mit dabei, die zur Beliebtheit dieses Dramas beiträgt. Zugleich ist es aber auch ein immer aktuelles, in allen Rollen hervorragend gespieltes Plädoyer für Freundschaft und Hoffnung, die auch Jahrzehnte überdauert, so düster und ausweglos das Leben auch sein mag. Darabont spielt hier einfach die richtige Gefühlsklaviatur, der man sich wahrlich nur schwer entziehen kann.

Oscars gewann "Die Verurteilten", obwohl sieben Mal nominiert, keine. Erst in der Heimauswertung entwickelte der Film sich zum Publikumsliebling.

Kritisch äußert sich Adalmar in seinem lesenswerten Review zum Film, der zum Jubiläum nun neu auf BluRay herausgekommen ist: Fassungseintrag von MovieFan1982


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