One Million B.C. (1940)
Wer heute den Filmtitel "One Million B.C." erblickt, denkt meist an die 60er Jahre Hammer-Produktion mit Raquel Welch; oder an Emmerichs thematisch verwandten und ähnlich klingenden "10,000 BC" (2008), von dessen Titel sich auch der trashige Asylum-Mockbuster "100 Million BC" (2008) nährt... Ziemlich unbekannt ist mittlerweile der 1940er "One Million B.C.", obwohl diesem eine bedeutende Vorreiter-Rolle zukommt.
"One Million B.C.", am 05. April 1940 uraufgeführt, steht gewiss in der Tradition von "The Lost World" (1925) und "King Kong" (1933), verzichtet allerdings wie der frühe Kurzfilm "The Ghost of Slumber Mountain" (1918) darauf, die Identifikationsfiguren aus der Gegenwart in ein prähistorisches Setting zu versetzen und greift stattdessen - nach einem in der Gegenwart spielenden Prolog - auf Höhlenmenschen zurück, die 1.000.000 v. Chr. gegeneinander, gegen Mammuts, Riesenschlangen, Saurier und Vulkanausbrüche ankämpfen müssen. Dass bereits diese Prämisse hochgradig schwachsinnig ist, liegt auf der Hand - perfekt sitzende Frisuren und ordentliche, wenngleich primitive Kleider setzen diesen inhaltlichen Unfug konsequent fort. Herausragend sind jedoch (neben der Oscar-nominierten Musikspur) die Actionszenen und Trickeffekte, die zwar nicht den Stellenwert der zuvor genannten Titel besitzen, aber überzeugend genug waren, um für den Oscar für die besten Spezialeffekte nominiert zu werden und noch 30 Jahre später als Archivmaterial in andere Filme zu wandern (etwa in Al Adamsons haarsträubend schlechten "Horror of the Blood Monsters" (1970)). Als naiver, simpel gestrickter, aber effektvoll umgesetzter und ausbalanciert zwischen Action, Dramatik, Tragik, Komik und Sentimentalität schwankender Höhlenmenschen-Abenteuerstreifen kann "One Million B.C." noch heute kurzweilig-solide Unterhaltung bieten, zumal er Freunden des phantastischen Films auch noch die Präsenz von Lon Chaney jr. bietet... Und man mag sich fragen, was daraus geworden wäre, wenn Filmpionier D.W. Griffith diesen Film ganz allein umgesetzt hätte: Denn Griffith, der mit diesem Sujet schon in "Brute Force" (1914) Erfahrung gesammelt hatte, war ursprünglich als Produzent und Regisseur dabei, ehe er nach einige Querelen absprang und dem Komödienexperten Hal Roach (und Hal Roach jr.) das Feld überließ. Unklar ist bis heute, ob Griffith - der seinen Namen vollständig aus den Credits tilgen ließ - nun bloß die screen tests und Kostümproben überwacht hat (was definitiv der Fall gewesen sein soll), oder ob auch einige Passagen des Films auf sein Konto gehen, was er selbst zeitlebens bestritten hat, während Hal Roach das hingegen bestätigte: in jedem Fall ist es das letzte Filmprojekt, an welchem Griffith überhaupt noch aktiv mitwirkte.
Und worum genau geht es in "One Million B.C."? Die Inhaltsangabe von Moonshade verrät es...
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