Ein Polizist aus Detroit auf der Spur von Mördern…aus Beverly Hills
Wann ist ein Film ein Klassiker? Die Frage beantwortet sich am besten anhand des hier zu besprechenden Films. Viele kleine Bruchstücke gehören dazu, um aus einem an sich durchschnittlichen Polizeifilm einen der beliebtesten Streifen der Achtziger zu machen. Da ist zum einen die Besetzung, ideal als ruppiger Polizist Eddie Murphy, ideal aber auch die netten, freundlichen Bullen aus Beverly Hills, Rosewood und Taggart, sowie die prima gecasteten Nebendarsteller . Weiter ist zu benennen die Musik, die sich von der ersten Szene an weich an den Film anschmiegt, ebenso weich in die Ohrmuschel des Zusehers schlüpft und sich dort festsetzt. Harold Faltermeyer ist dafür verantwortlich, und der Score von diesem Film ist ein Stück Anschauungsunterricht für alle Nachwuchskomponisten. Nie aufdringlich, stets passend, besser geht es nicht. Dann wäre da noch das Drehbuch, welches den Schauspielern wunderbare, amüsante, dabei aber nie übertrieben coole Dialoge in den Mund legt, die Gespräche der Cops sind einfach witzig, und das ist ohnehin selten. All das zusammen sorgt dafür, daß „Beverly Hills Cop“ ein wahrer Klassiker geworden ist, dem noch ein guter und ein sehr schlechter Teil folgen sollten.
Dabei ist die Story, die erzählt wird, ein oft gelutscher Drops. Guter Freund eines Polizisten aus Detroit wird ermordet ( wieder einmal im Spiel: der “Anlaß“ ), dieser sinnt auf Vergeltung und folgt der Spur der Mörder nach Beverly Hills, wo er zwar nicht hinpaßt, aber dank seiner großen Klappe und der Hilfe zweier örtlicher Polizisten die Spur der Mörder aufnimmt, die natürlich zu einem fiesen Geldsack weist, welcher im großen Showdown seinem gerechten Ende zugeführt wird. Kennen wir doch alle schon aus dem Effeff...beispielsweise „Next of Kin“ mit Swayze und viele andere mehr.
Aber die Art, wie die Mörderhatz erzählt wird, bringt hier im Gegensatz zum erwähnten Beispiel große Freude, denn über allem steht ( und damit steht und fällt ja auch meist ein Film ) der wie entfesselt aufspielende Eddie Murphy, insbesondere dann, wenn er im Fortgang der Ermittlungen in andere Rollen schlüpft und sich mit großer Klappe aus heiklen Szenen herauswindet. Andererseits ist nicht alles Gold, denn zum Teil gibt es schon Längen, und die Action ist sehr spärlich gesetzt, was angesichts des R-Ratings schon verwundert. Der Film ist zwar eine Action-Komödie, aber die Betonung liegt ganz stark auf Komödie. Wenn man sich also amüsieren will, hier und da mal schmunzeln, aber kein Freund des derben Schenkelklopfers deutscher Prägung ist, so wird man hier gut bedient. Nie langweilig, ab und an etwas zu sehr gedehnt, aber stets unterhaltsam – eben ein Klassiker. 8/10