Review

Kampf der Legenden...13.12.2011

Jeder kennt sie, jeder liebt sie, die Veteranen des Actionkinos. Es dürfte kaum jemand geben, dem Alien nichts sagt, und gleiches gilt für das Testosteronvehikel Predator. Man hat angesichts der in beiden Fällen unvermeidlichen Sequels immer darauf gewartet, daß es zu einem Zusammentreffen der scheinbar übermächtigen Wesen kommen würde, und das Flehen der Fans wurde erhört. Nicht jedem aber schien das Ergebnis zu gefallen, es wurde das Fehlen von herber Gewalt beklagt, die jugendfreundliche Inszenierung gerügt, ach, man hat es einfach schwer, wenn die Erwartungshaltung riesig ist. Und angesichts der vielen schlechten Kritiken habe ich lange gewartet und mit mir gerungen, ob ich mir den Streifen wirklich antun soll...aber was war ich überrascht ob dessen ordentlichen Unterhaltungswerts!

Da können die Kritiker von mir aus noch so viele Vergleiche mit den Originalen ziehen, für mich zählt auch hier eher die Tatsache, daß ich mich wirklich amüsiert habe. Es ist mir egal, ob die Oneliner von Schwarzenegger fehlen, ob nun Blut fließt oder nicht...wenn das Ergebnis weitgehend gelungen ist, gibt es für dergleichen höchstens minimalen Malus. Und Regisseur Anderson macht eben das, was er seit Event Horizon am besten kann...er zieht das Tempo an, kümmert sich nicht allzu sehr um Sinn, Unsinn oder Logik, sondern ist einzig daran interessiert, dem Betrachter tolle Bilder und schnelle Action zu servieren. Dies bettet er hier ein in eine etwas gewagte Mischung aus Expedition a la Indiana Jones, seinem Eigenkonstrukt "The Hive" aus Resident Evil und einigen bekannten Eigenheiten aus den Originalen.

Hier sehen wir nun einen Expeditionstrupp in der Arktis eine unterirdische Kultstätte entdecken, dabei allerdings versehentlich eine Alienkönigen aus dem eisigen Gefängnis befreien. Das ruft flugs ein paar Predatoren herbei, deren Vorfahren jene Kultstätte vor Jahren als Ausbildungsplatz für die eigene Jagdjugend genutzt und geschaffen haben. Zwischen den Fronten von Alien und Predator hat der Mensch nichts zu suchen, und so wird der Trupp aufgerieben, als Brutplatz benutzt und später dahingeschnetzelt...bis auf die eine harte Amazone, deren Überleben in Ripleyscher Tradition von Anfang an fest stand.

Man hält sich nicht mit Erklärungen auf, sondern richtet sich ganz deutlich an den Kenner der Materie, der allerhand Details aus den Originalfilmen wiedererkennen wird. Die Darsteller sind bis auf Lance Henricksen unbekannt und beliebiges Kanonenfutter, die Nebenplots banal, manch Effekt sehr deutlich aus dem Rechner - aber insgesamt weiß der Streifen Spannung zu erzeugen, geht nicht zu lieblos mit den großen Vorbildern um und verdient meiner Ansicht nach die Prügel nicht, die er bekommen hat...8/10.

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