Review

Doch nicht so toll...09.04.2012

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie die Erinnerung trügen kann. Den hier besprochenen Film habe ich im Jahr 2004 erstmals gesehen, kann mich erinnern, damals hin und weg gewesen zu sein...nun, da war ich noch nicht dauerhaft in der ofdb registriert, hatte noch keine rechte Lust, meine freie Zeit mit dem Schreiben von Reviwes zu verbringen...und den Film dann auch schnell wieder vergessen, zumal ich Jahr um Jahr auf den finalen Director's Cut gewartet habe. Dieser verschob sich ins Niemalsland, also mußte der Film doch noch einmal gelauft und gesichtet werden, konnte ja kein Fehler sein, war ja ein klasse Rachefilm...der nun, in der Rückschau, an dem krankt, was bei Tarantino leider ein Markenzeichen ist: ellenlange Dialoge samt Heumzitieren der möglichst kompletten Filmgeschichte.

Das mögen manche toll finden, mir aber gefällt dergleichen einfach nicht. Wenn ich einen einfachen Rachefilm samt legendärem Anlaß sehe, dann lege ich keinen Wert auf ausgefeilte, leicht gestelzt wirkende Dialoge, die hier gerne auch im japanischen Originalton geknurrt werden. ich will Blut sehen, davon gibt es hier im Showdown auch reichlich, doch auch da schießt Tarantino mit seiner Zitierwut übers Ziel hinaus: Blutfontänen aus dem typischen Eastern haben mir noch nie gefallen, ich erwähne hier den geradezu wegweisenden und beispielhaften Shogun Assassin. Jetzt mag man mich hier bitte nicht falsch verstehen, denn schlecht ist der erste Teil der Rache an Bills Mörderbande nicht, aber er kann nicht in dem Maße überzeugen, das ich mir gewünscht hatte.

Letzlich geht es darum, daß eine Dame, deren Namen wir nicht kennen, während ihrer Hochzeitsfeier samt aller Anwesenden erschossen wird. Doch die Dame ist nicht tot, liegt vier Jahre im Koma und hat ein Ziel: Rache an dem Killertrupp. Warum die Untat geschah, wissen wir nicht, wir wissen nur, daß es einen Fortsetzungsfilm gibt, ein toller Schlag ins Gesicht jedes denkenden Kinobesuchers. Hier nun werden zwei der Mörder gesucht, gefunden und gerichtet, die restlichen drei sollen folgen. Soweit, so gut - wären da nicht Zeichentricksequenzen, Geschwafel und Blutfontänen. Irgendwie werden Tarantino und ich wohl niemals Freunde werden, das Beste an diesem Streifen ist, daß der Regisseur auf eine Mitwirkung als Darsteller verzichtet hat...7/10.

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