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Mit einem großartigen Showdown, den sich Fans schon immer zwischen Christopher Lee und Peter Cushing wünschten, eröffnet dieser vorletzte Hammer-Dracula, der plötzlich einen Sprung um 100 Jahre in das London von 1972 macht. Dort übt gerade eine Gruppe Hippies den Aufstand gegen das Establishment und sucht den erweiterten Kick in einer schwarzen Messe. Darunter ist auch Johnny Alucard (sic!), der treibende Motor, welcher die Überreste Draculas hortet. Etwas Hokuspokus und ein Blutopfer, schon ersteht der Fürst der Finsternis erneut auf, wobei dieses Ritual bereits die atmosphärisch beste Szene ist. Die Jagd des Blutsaugers auf die knappe Beatnikbekleidung, wie es die deutsche Titelschmiede will, ist nicht ganz falsch, denn nicht nur die Aufmachung der Darsteller und die Musik verraten, dass es sich hierbei um ein Kind seiner Zeit handelt, die wilden Siebziger haben begonnen. Interessant ist höchstens, wie Johnny seiner unbedarften Clique im Nachhinein das Szenario in der alten Kirche als Rauscherlebnis verkaufen will, während die Polizei von einem Ritualmord ausgeht, wie sie, O-Ton: "In letzter Zeit in den Staaten vorkommen". Die einen sind damit beschäftigt, „high“ zu werden vom „Stoff“, unter anderem auch die junge Enkelin Jessica Van Helsing, während die Ikonen Christopher Lee und Peter Cushing als erbitterte Feinde Van Helsing und Dracula den restlichen Cast mehr oder minder an die Wand spielen. Erwähnenswert wäre noch die Anwesenheit von Caroline Munro als übereifriges Hippiegirl, ansonsten macht die englische Vampirreihe einen eigentümlichen Sprung in das London der Gegenwart, die mit dem einstigen Gothic-Grusel nicht mehr viel gemein hat, außer sich des verkaufsträchtigen Namens von Christopher Lee als Vampir zu bemächtigen. Ungewöhnlich ist die Vampirjagd zu beschwingten Rhythmen schon, doch auch gewöhnungsbedürftig. Ein konsequenter Bruch zum modernen Vampirdrama, wie ihn „Martin“ oder „Thirst – Blutdurst“ etwa zeigen, ist es nämlich nicht geworden, nicht einmal eine gelungene Verbindung klassischer und neuer Elemente. Was bleibt, sind für den altmodischen Fan der Hammer Studios wenig altertümliche Kulissen, wenig Gruselatmosphäre und wenig ausufernde Blutszenen, außer dem Ende. Wer auf Schlaghosen steht, kann trotzdem einen Blick riskieren.

Fazit: Alan Gibson transponiert den berühmten Blutsauger mit mäßigem Erfolg in unsere Zeit. 5/10 Punkten

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