Sternenkrieger - Warriors of the Wind (1984)

Hallo ihr Lieben. Ich versuche mal was Neues und möchte euch gerne in einer Review-Reihe die bekanntesten Hayao Miyazaki Filme vorstellen.
Es warten auf euch:
Nausicaä
Das Schloss im Himmel
Prinzessin Mononoke
Chihiros Reise ins Zauberland

Ich würde mich also sehr freuen, wenn ihr mich auf meiner Reise durch die märchenhaften Filme von Hayao Miyazaki begleiten würdet.

Nausicaä

Der Mensch sieht sich nur allzu gern als Krönung der Schöpfung und vergisst dabei ganz, die Verantwortung auch für andere Lebewesen zu übernehmen.

Hayao Miyazaki gilt in Japan als einer der wichtigsten Filmemacher der Gegenwart. Aber auch in Deutschland erfreuen sich seine Filme sehr großer Beliebtheit. Doch was macht ihn eigentlich so erfolgreich?
Vielleicht sind es die fantastischen Welten, die er gekonnt mit jedem seiner Filme neu erschaffen kann. Oder aber es ist sein Gespür für filmische Feinheiten. Z.B. gibt es in keinem seiner Filme eine klare Schwarz/Weiß - Gut und Böse Zeichnung. Hayao Miyazaki wendet eine sehr viel feinere Schattierung an. Grundsätzlich ist keiner seiner Charaktere von Grund auf Böse, vielmehr stecken die „Bösewichte“ in einem Dilemma und können nur durch ihre zweifelhaften Handlungen als solche überhaupt ausgemacht werden. So auch in Nausicaä.
Die kriegerische Kushana sieht keine andere Möglichkeit als den Wald der Fäulnis zu verbrennen, um die Menschen vor den giftigen Gasen die dort austreten zu schützen. Dabei schreckt sie nicht einmal davor zurück, die selben alten Fehler, die einst von den Menschen begangen wurden zu wiederholen. Nur Prinzessin Nausicaä glaubt fest an eine andere Möglichkeit und versucht die mutierten Tiere vor ihrem sicheren Feuer-Tod zu bewahren.
Dabei bekommt sie unerwartete Hilfe vom jungen Fliegerprofi Asbel. Zunächst ist auch er skeptisch, doch schon bald lässt er sich von der kämpferischen Prinzessin von ihren guten Absichten überzeugen.
Doch die Situation wird mit der Zeit immer brenzliger und der Menschheit droht, sich den grimmigen Zorn der Natur auf sich zu ziehen.
Die bildgewaltigen Kameraeinstellungen, eine wunderschöne passende Musik sowie sehr gut durchdachte Charaktere machen Nausicaä zu einem unbestrittenen Meisterwerk.
Die Ökobotschaften werden ganz ohne erhobenen Zeigefinger transportiert. Dadurch wirken sie sehr viel glaubhafter und ernsthafter als in anderen Filmen.
Die unbeschwerte und freundliche Art von Nausicaä machen sie zu klaren Sympathieträgerin des Films. Aber auch die „Bösewichte“ verfügen über ausgesprochen viel Profil. So wird es trotz der hohen Lauflänge des Films zu keiner Sekunde langweilig. Dabei ist der Film sowohl für kleine als auch große Entdecker gleichermaßen gut geeignet. Nur die ganz Kleinen werden die Geschichte in ihrer vollen Tiefe nicht durchdringen können.  
Also, die vielen Auszeichnungen kommen nicht von ungefähr, soviel ist mal sicher.

Ich hoffe dieser Film schärft auch ein wenig das Verantwortungsbewusstsein des Menschen gegenüber der Natur und all ihrer Bewohner. Denn der Mensch sieht sich nur allzu gern als Krönung der Schöpfung und vergisst dabei ganz, die Verantwortung auch für andere Lebewesen zu übernehmen.

Mein Schlusswort:
Nausicaä oder auch „Im Tal der Winde“ ist eine postapokalyptische Abrechnung mit der Arroganz und Leichtfertigkeit mancher Menschen. Der Film versucht uns wieder ins Bewusstsein zu rufen, dass der Mensch nicht allein auf der Erde lebt und auch den Tieren Platz zum Leben lassen sollte. Auch wenn es für tierliebe Menschen selbstverständlich klingt, diese Botschaft findet leider nicht überall Gehör. Deshalb Danke für diesen großartigen Film, Miyazaki-sama!

10/10 Punkte

So und jetzt machen wir einen großen Luftsprung wenn ihr möchtet, denn es geht weiter mit Das Schloss im Himmel.