Weg vom Auto, hin zum Superheld...07.03.2015
Wegen eines Bildes seiner toten Freundin helfen Toretto und seine Kumpel einem FBI-Agenten in einer kniffligen Mission. Ein Mann namens Shaw und seine Diebesbande, hochmotorisiert, wollen ein elektronisches Irgendwas stehlen, was unbedingt zu vereiteln ist, da sonst Staaten am Abgrund stehen.
In Fast & Furious 5 wurde am Ende ein riesiger Tresor gestohlen, der eine gesamte Innenstadt in Schutt und Asche legte. Damit hat man sich von den Autostunts der Serie verabschiedet und die Richtung für weitere Teile festgelegt. Angesichts der Zielgruppe setzt man auf überdimensionale Action, fernab jeglicher physikalischer Glaubwürdigkeit. Es muß krachen, es muß etwas kaputtgehen, aber der Zuseher soll dabei auf keinen Fall nachdenken. Schon bedenklich, denn einerseits weiß man so um die Ambition der Macher und deren Einstellung und Denken über die Zielgruppe, andererseits geben die Zahlen den Herstellern recht - und das wiederum ist als Rückschluß auf das intelektuelle Niveau der Jugend durchaus kein Grund zur Freude.
Hier nun müssen Tote wieder lebendig werden, um den Film voranzutreiben, es braucht eine Verfolgungsjagd mit einem Panzer und die längste Landebahn der Welt, um eine finale Flugzeugkaperung darzustellen. Das alles hat leider keinerlei Charme mehr, und die sehr eindimensionale Auftretensweise aller Darsteller ( cool, Sprüche, lässige Kleidung ) setzt dem ganzen, teilweise menschenverachtenden Treiben die Krone auf. Da werden reihenweise Leute vom Panzer überfahren, aber das macht ja nichts, sieht toll aus, waren halt zur falschen Zeit am falschen Fleck. Das alles vor dem Loblied auf die Familie ist aufgesetzt, schmierig und moralisch verwerflich. Spaß macht der Film dann irgendwann auch nicht mehr, und so sollte die durch das Wegfallen von Paul Walker erzwungene Pause als Rückbesinnung auf die Kernkompetenz genutzt werden. Denn geht es so weiter, sind wir bald bei den Marvels...und ich mag das nicht mehr sehen - 6/10.