Review

Ein mieser Zweitling...18.02.2012

...und noch dazu lieblos heruntergekurbelt! Ach, welch insgesamt große Enttäuschung ist dieser Film, von dem ich mir zwar naturgemäß etwas weniger erhofft habe als vom Original, aber immerhin auf amüsante Erwachsenenunterhaltung spekuliert habe. Leider ist vom Charme des Überraschungserfolgs Hangover im Sequel überhaupt nichts übrig. Es wirkt gerade so, als habe man im Studio beschlossen, den gleichen Film einfach noch einmal zu drehen, diesmal aber in schlecht. Seit jeher ist klar, daß der Todesstoß einer Komödie deren Witzlosigkeit ist - und wenn ich jetzt erwähne, daß die amüsantesten Szenen wieder auf den im Abspann gezeigten Photos zu finden sind, dann ist schon alles gesagt. Insgesamt ist der Film ein großes Ärgernis und zeigt uns, mit welchem Desinteresse die US-Filmwirtschaft ihre zahlende Kundschaft betrachtet.

Same Business as last time also...diesmal heiratet Stu, allerdings eine Thailänderin, und die Hochzeit findet in einem Luxusresort statt. Was aus Stus Frau geworden ist ( man erinnere sich an die heiße Stripperin aus Teil 1 )...ach, wen interessiert schon Kontinuität. Also müssen die Freunde nach Thailand, wollen am Abend nur ein Bier trinken und wachen dann in Bangkok auf. Alan, Stu und Phil haben nun ein Problem: der Bruder der Braut war anscheinend dabei und ist nun unauffindbar. Es geht also darum, die Ereignisse der letzten Nacht aufzuklären, den Bruder zu finden und rechtzeitig zur Hochzeit anwesend zu sein. Warum allerdings Doug als vierter Freund nur eine lustlose Nebenrolle bekommt ist dem Zuseher nach einiger Zeit ebenso egal, wie die Gründe für das Mitwirken des Chinesen, den man ebenso noch aus dem Vorläufer kennt.

Ach ja, und wie es die Drehbuchautoren geschafft haben, einen dermaßen bescheuerten Grund für das Mitwirken Mike Tysons zu finden, soll nicht im Zentrum der Kritik stehen. Im Grunde genommen ist hier alles 1:1 kopiert und leicht abgewandelt worden. Stu hat keinen fehlenden Zahn, sondern eine Tätowierung. Statt eines Tigers wirkt ein Äffchen mit. Der fehlende Mann liegt nicht auf dem Dach des Hotels, sondern ( und das ist in der Nachbetrachtung völlig unlogisch ) an einer anderen Stelle im Hotel. Statt einer Stripperin hat Stu es hier mit einem Ladyboy...man könnte ewig so weitermachen. Nichts fügt sich hier gut zusammen, stattdessen werden weitere sinnlose Handlungsstränge wie die um einen Interpolagenten lieblos draufgeklatscht. Hier ist alles nur noch auf grellen Klamauk aus, und damit scheitert man auf ganzer Linie, doch das, lieber Leser, zeichnet sich bereits nach wenigen Filmminuten ab, als Stu tatsächlich zum Junggesellenabschiedsfrühstück ohne Alkohol einlädt - und Phil ein Baby dabeihat. Nichts mehr zu sehen von der Anarchie, mit der man sich im Original ans Werk gemacht hat, sondern vielmehr ein Lehrstück des schnellen Geldmachens nach der Devise "der Zuseher wirds schon fressen" - ich nicht, 4/10.

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