Die Beziehung zwischen Mensch und Tier ala King Kong mal als ganz seichte Jugendabenteuer Variante und neben einem Erfolgsfilm wie Free Willy und dem zufällig im selben Jahr einen mit einem Gorilla befreundeten Menschen zeigenden Congo genau zum richtigen Zeitpunkt. Ja, Born to be wild - Gorilla auf der Flucht ist ein Fahrwasser Film aus der zweiten Liga, aber eigentlich recht liebevoll gestaltet und mit überzeugenden Affenkostümen von Jim Beinke, der sich auf diesem Gebiet im selben Jahr auch bei Ace Ventura - Jetzt wird's wild und später beim Remake von Planet der Affen einbringen durfte. Zuviele Logikfragen sollte man wie so oft jedoch nicht stellen.
Der vierzehnjährige Rick (Wil Horneff) ist mehr als ein Lausbub, er ist polizeibekannt für seine Spritztouren und Verfolgungsjagden mit gestohlenen Autos. Seine Mutter (Helen Shaver) beschäftigt sich wissenschaftlich mit dem weiblichen Gorilla Katie, welche die Zeichensprache beherrscht. Um Rick von Ärger fernzuhalten, nötigt die Mutter ihn nun, regelmäßig den Affenkäfig zu säubern. Die beiden haben etwas gemeinsam, sie mögen keine Menschen. Und obwohl sie sich anfangs auch nicht grün sind, kommt es doch langsam zur Annäherung, Rick lernt sogar die Zeichensprache neu, die er als kleines Kind zur Kommunikation mit der taubstummen Großmutter gebraucht hatte.
Doch dann tritt der skrupelose Betreiber eines Flohmarktes in Erscheinung. Ihm ist sein Gorilla dort weggestorben, nun benötigt er den Ersatzaffen Katie. Rick sieht nur eine Möglichkeit: Er muß seine behaarte Freundin befreien! Als er dann allerdings nicht weiter weiß, gibt ihm die kleine Lacey (Jean Marie Barnwell) einen Tip. Ihr Onkel kenne sich als Kriegsverweigerer gut mit sowas aus. Er solle mit dessen Hilfe nach Kanada fliehen. Gesagt getan zuckelt das urige Duo also von dannen.
Tatsächlich besteht ein Großteil aus Born to be wild - Gorilla auf der Flucht aus Roadmovie Elementen. Die beiden werden polizeilich gesucht, aber zu spektakulären Verfolgungsjagden kommt es dann doch eher nicht. Dafür hat Katie ständig Dummheiten im Sinn und lockert damit die Fahrt auf. Oftmals geraten die beiden deshalb aneinander. Später wird es sogar zeitweilig richtig emotional und wir lernen eine liebevolle und dankbare Kreatur kennen, die ausserdem zwischen richtig und falsch zu unterscheiden vermag.
Dafür, daß man den Film heutzutage irgendwo im Morgenprogramm suchen muß, ist er wirklich gut. Eine Komödie mit Herz, die rasanter hätte sein können, aber Alt und Jung trotzdem unterhält. Wer abseits des Horrors einen Affenfilm für Erwachsene sucht, könnte aber vermutlich eher bei Max, mon amour fündig werden.