Review

Francois Ozon, ein mittlerweile anerkanntes Genie abseits des Medienrummels, lässt die Siebziger wieder aufleben – erzählt von dem süchtigmachenden Leopold, dem Männlein und Weiblein gleichermaßen zu Füßen liegen. Den Regeln eines Theaterstücks folgend verbleibt das gesamte Geschehen – das auf einem Stück von Rainer Werner Fassbender – in Leopolds Wohnung. Im schrillen Design der Siebziger ist „Tropfen auf heiße Steine“ wie eine Zeitreise in die „Hölle der Lust und des Verlangens“. Leopold – brillant und absolut bannend: Bernard Giraudeau – ist ein bisexueller „Teufelsersatz“, er benutzt seine Mitmenschen, ködert sie mit seiner Liebe und beugt ihren Charakter bis zur Unendlichkeit – nur um sie zu guter Letzt eiskalt fallen zu lassen. Gänzlich dem latenten Psychostress entgegenlaufend ist der Höhepunkt eine befreiend-unpassende Tanzszene – in der die vier Charaktere leicht unsynchron zu Tony Holidays „Tanze Samba mit mir“ das Tanzbein schwingen. Herrlich schräg und eine willkommene Abwechslung zum Beziehungshorror...

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