Review

Und noch ein Remake...25.06.2011

Jetzt werden also die Filme aus den Siebziger Jahren wieder aufgelegt, um sie einem frischen Publikum darzubieten. daran entzündet sich dann schnell wieder die Diskussion darüber, ob die Ursprungsfilme härter waren oder nicht, ob das Remake den Geist des Orginals einfangen kann, aber mir stellt sich vielmehr die Frage, ob es das Remake überhaupt braucht...gerade im hier vorliegenden Fall. Das Subgenre im Rachefilm, welches mit Rape & Revenge betitelt wird, ist in meinen Augen stets harter Tobak, und man ist als Zuseher schon wieder einmal im Zwiespalt darüber, ob man sich diesen Film überhaupt ansehen soll...und ob man ihn dann auch gut finden darf. Objektiv betrachtet ist der Streifen Schund, aber das könnte man auch über den Uraltfilm Deliverance sagen...und wer bin ich schon, das mühevolle Wirken eines Regisseurs als Schund zu bezeichnen...

Doch der Film macht es mir schwer, ihn zu mögen, da er einen entscheidenen Fehler begeht indem er einen notwendigen und logischen Zwischenpart einfach übergeht...und einfach das Opfer zum Täter macht. Das Opfer ist die Schrifstellerin Jennifer Hills, die sich zum Schreiben ihres neuen Buchs in ein abgelegenes Häuschen zurückzieht, dort von vier Männern drangsaliert wird, schließlich nach zwischenflucht beim Sheriff landet, der sich zu Jennifers Leid den vier Männern anschließt...die Folge sind Massenvergewaltigung, Demütigung und das für Tot gehalten werden. Doch Jennifer kommt zurück, nimmt sich die Peiniger einzeln vor und rächt sich für das, was ihr angetan wurde, ohne auch nur einen Funken Gnade zu zeigen.

Kann man verstehen und auch nachvollziehen, obgleich die Rache hier mit recht konstruiert wirkenden Foltermittelchen nach Art von Saw umgesetzt wird, wo man sich mal wieder fragt, woher die Dame die Technikkenntnisse hat - und woher die Kraft kommt, die für die Positionierung der Opfer nötig ist. Egal, fünf Männer haben einer Frau scheußliche Dinge angetan, und fünf Männer müssen sterben. All das ist in ausgewaschenen Farben in Szene gesetzt, hervorragenden seitens Sarah Butler gespielt, insgesamt unerfreulich anzusehen und sicher kein Film für die breite Masse. Natürlich hält die Kamera bei der Rache voll drauf und spart nicht an Blut, während die Vergewaltigung andererseits nicht unendlich ausgewalzt wird, was ich gutheißen kann, denn es fehlt so jedweder sexuell möglicherweise anregende Unterton.

Eine einfache Geschichte, die sich so überall abspielen kann, wo betrunkene und von Freunden angestachelte Männer meinen, mal zeigen zu müssen, was sie so drauf haben...ohne an die Folgen zu denken. Störend allerdings wie gesagt der Bruch zwischen Jennifers Verschwinden und Wiederauftauchen als geheilter Racheengel, daher Punktabzug und 8/10.

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