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Was wurde mir in der letzten Zeit nicht alles von der Filmindustrie als spannend verkauft. Die meisten Produktionen konnten dabei zwar mit immer mehr Blut und Gewalt aufwarten, die wirkliche Spannung blieb dabei jedoch auf der Strecke. Die beiden französichen Regiesseure Palud und Moreau gehen bei ihrem Erstlingswerk Them einen erfrischend anderen Weg.

Clementine und Lucas sind vor kurzem von Frankreich nach Rumänien gezogen. Sie arbeitet als Französischlehrerin und er schreibt an seinem Buch. Eingenistet haben sie sich in einer schönen alten Villa. Alles scheint traumhaft zu laufen, doch als Clementin in der Nacht aufwacht und Geräusche im Haus hört ist dies nur der Anfang des wahren Horrors.

Palud und Moreau lassen die Zuschauer wie die Protagonisten im Dunkeln tappen. Nur diese ständigen Geräusche. Schritte, ein Klacken, plötzlich geht das Licht aus. Ich möchte nicht zuviel verraten, daß währe der Spannung abträglich. Die anfangs so große Villa ist plötzlich jedoch sehr klein und möchte so gar keinen Schutz mehr bieten. Die intelligent eingesetzte Handkamera weis Hochspannung zu erzeugen, der Zuschauer ist mitten im Geschehen und Anleihen bei The Blaiwitch Projekt sind nicht zu übersehen. Doch anders als dort, wird die Bedrohung plötzlich existent, da in den Verfolgungszenen immer wieder ganz kurz die Angreifer gezeigt werden. Sei es in einer schemenhaften Andeutung oder nur die Füße, die unter einem Vorhang vorluken. Dabei fällt die famose Kamera auf. Dunkle Flure, dunkle Katakomben oder die Szenen im nächtlichen vom Vollmond erhelltem Wald. Alles wirkt bedrohlich und ist der Spannung nicht abträglich. Das Ende kommt überraschend und abrupt, dafür vielleicht umso verstörender. Denn es dürfte nicht Jedermanns Geschmack entsprechen.

Die Macher von Them erzeugen Hochspannung ohne die mittlerweile üblichen Gewaltexzesse und Blutfontänen. Sie setzen den Fokus auf die Bedrohung, auf die Angst der Hauptpersonen und lassen sie nachvollziehbar agieren, was das Geschehen ziemlich realitätsnah erscheinen läßt. Das verdient hohen Respekt und Anerkennung. Ich habe lange nicht mehr bei einem Film so mitgefiebert wie bei Them.

Viele vergleichen den Film mit Haute Tension, was ich jedoch nicht ganz verstehen kann. Denn außer daß beide Filme aus Frankreich kommen, haben sie wirklich nicht viel gemein. Them ist ein sehr eigenständiger Genrevertreter, der sich vor keiner noch so großen Produktion verstecken braucht. Dazu tragen nicht zuletzt die sehr ordentlichen Leistungen der Schauspieler bei. Olivia Bonamy und Michaël Cohen überzeugen in jeder Szene mit ihrem Spiel und lassen nicht eine Sekunde an der Angst von Lucas und Clementine zweifeln.

Them kann man allen empfehlen, die einmal wieder erwachsenes und hochspannendes Genrekino erleben möchten. Die volle Dröhnung gibt es jedoch erst mit echtem Souroundsound. Top!

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