Egon Keresztes († 60)

Biografie

• Egon Keresztes war ein Original in der Schwabinger Künstler- und Performance-Szene in München in den 70er und 80er Jahren.Er …

• … galt als Enfant Terrible, der sich hauptsächlich unter dem Künstlernamen "Horror Charly" bzw. "Graf Horror Charly" einen Namen gemacht hat.Neben seiner Präsenz als Bürgerschreck, der gerne auch wildfremden Menschen Zungenküsse aufdrückte, war er Partykünstler, Musikmacher und Buchherausgeber und trat auch in einigen Spielfilmen, vornehmlich in Sexfilmen und Komödien in kurzen Rollen auf.In einem Münchner Partykeller drehte er 1970 einige Horror-Sex-Szenen für den Film "Draculas lüsterne Vampire". Es waren Szenen, mit denen der amerikanische Film "Guess, what happened to Count Dracula" für den deutschen Markt ergänzt wurden.Zum ersten Male auf der Leinwand konnte man ihn in Stephan Kaysers Kurzfilm "Vampire sind auch Menschen" aus dem Jahre 1968 sehen. Er spielte in dieser Pseudo-Dokumentation sich selbst in seiner Lieblingsrolle als Vampir.  - So nannte er sich auch in der u.a. von ihm verfaßten Biographie "Draculas einzig wahrer Sohn".Als Horror Charly brachte er auch einige Musikalben heraus mit den Titeln "Horror Sex-Show 1 + 2" und Horror Dance-Party 1 + 2".Legendär waren seine im Schwabinger Rigan Club jährlich zwischen dem 7. und 9. Januar inszenierten Geburtstagspartys mit Sex- und Horrordarbietungen. Die letzte dieser Partys fand 1988 statt, bevor die Stadt ein Verbot aus Gründen der Sittlichkeit aussprach.Im bürgerlichen Leben war Keresztes homosexuell und lebte mit einem Mann zusammen.Da er von seinen exzentrischen Auftritten allein seinen Lebensstandard nicht bestreiten konnte, bezog er zwischendurch auch Sozialhilfe.Ab 1986 entdeckte ihn das ZDF für die "Knoff-Hoff-Show" mit Joachim Bublath und Ramona Leiß bzw. Babette Einstmann. Zur Auflockerung dieser Wissensshow gab er den schusseligen Knoff-Hoff-Professor, dem die zuvor vorgestellten Experimente stets mißlangen. Irgendwann nach 1994 wurde der Professor in der Show ausgewechselt. Keresztes verstarb am 16.12.1996 in München. Die Trauerfeier fand am 22.12.1996 auf dem Münchner Ostfriedhof statt.1986 gab es zwei auf Video gedrehte Hardcore-Pornos mit dem Titel "Graf Horror Charly's perverse Sexspiele 1 und 2". Dort tritt zwar auch ein Graf Horror-Charly auf; es handelte sich dabei aber definitiv nicht um Egon Keresztes.