Takashi Miike (64)

… Immigranten und harte Arbeit waren in Yao an der Tagesordnung. Der Großteil der Menschen die dort lebten waren Koreaner. Der Großvater von ihm war im 2. Weltkrieg in China und Korea stationiert, so kam es, dass sein Vater in Seoul, Südkorea geboren wurde. Sein Vater war Schweißer und seine Mutter Näherin. Takashis Interessen, als er noch jung war, galten dem Motorrad fahren, eine Zeit lang dachte er auch daran eine Profi Karriere zu starten. Allerdings als ein Freund von ihm, der sehr gut Motorrad fuhr, lediglich ein mittelmäßiges Ergebnis erreichte bei einem professionellen Rennen, gab er seinen großen Traum auf. Yao war ein Ort mit vielen armen Menschen, was natürlich zur Folge hat, dass viele kriminell waren. Dadurch kannte, beziehungsweise kennt, Takashi einige Yakuza Mitglieder persönlich.

Takashi entschloss sich an der Yokohama Hoso Eiga Senmon Gakko (Yokohama Berufsschule für Funk und Film) studieren zu gehen, eigentlich nur weil er für diese Schule keine Aufnahmeprüfung ablegen musste. Er zog nach Yokohama-shi um die Schule zu besuchen und begann in einem Nachtclub zu arbeiten um sein Studium bezahlen zu können. Takashi besuchte die Vorlesungen nur sporadisch da sie ihm viel zu abstrakt erschienen. Als ein Fernseh-Produzent nach einem Assistenten Ausschau hielt, gab die Schulleitung die Möglichkeit am Miike weiter, da alle anderen Schüler zu beschäftigt waren mit ihren Abschlussarbeiten. Einziger Haken am Assistenten Job der Game-Show war, dass es keine Bezahlung gab – Takashi nahm die Chance trotzdem an.

Miike arbeitete noch einige Zeit länger für diverse TV-Produktionen als freier Mitarbeiter. Er verrichtete diesen Beruf circa zehn Jahre lang, bis er seinen alten Mentor Shôhei Imamura wieder traf, Shôhei war auf der Suche nach drei Assistenz Regisseuren, für seinen Film Zegen bei welchem Takashi schlussendlich auch als Dritter Regieassistent eingestellt wurde. Miike arbeitete weiter beim Film, 1991 feierte er sein Regie Debut mit Lady Hunter.

Heute ist Takashi Miike in erster Linie bekannt für Filme wie Ichi the killer, ihm eilt der Ruf voraus extreme Splatter Exzesse auf die Leinwand zu projizieren. Doch eigentlich ist er ein regelrechtes Multitalent und auch multi tasking fähig, oftmals dreht er gleich mehrere Filme neben einander.