Akira Kurosawa († 88)

… Shinagawa) (Tachiaigawa) als letztgeborenes Kind einer kinderreichen Familie zur Welt. Er hatte drei Brüder - der zweitälteste Bruder war aber bereits im jungen Alter verstorben - und vier Schwestern. Seine Mutter Shima war zur Geburt 40 Jahren alt. Sein Vater Isamu Kurosawa, geboren in Toyokawa, Senboku-gun (heute Daisen), arbeitete als Lehrer an der Grundschule.

Mit sechs Jahren besuchte der den Morimura-Kindergarten, ein Jahr später die Morimura-Grundschule. Seine Familie zog 1918 nach 9 Nishiedogawa, Koishikawa (heute ungefähr 1-4 Suidô, Bunkyô) und er wechselte in die Kuroda-Grundschule. Nach Abschluss trat er 1923 in die Keika-Mittelschule ein, die er 1928 beendet. 1923 machte er Erfahrung mit dem Großen Kantô-Erdbeben. Gedrängt durch seinen 17-jährigen Bruder Heigo, sah er eine Menge Leichen, als die beiden die zerstörte Stadt durchstöberten. Heigo arbeitete mit 19 Jahren als Benshi, ein Sprecher der im Kino Charakteren seine Stimme verleiht. Inspiriert durch seinen Bruder kam Akira zum frühen japanischen Kino. 1930 wurde er zum Militärdienst einberufen, aber aus gesundheitlichen Gründen befreit. In Izu nahm sich Heigo am 10. Juli 1933 das Leben, vier Monate später starb auch sein ältester Bruder, der 23-jährige Akira war jetzt der einige überlebende Sohn. Mit 24 Jahren zog er nach 29 Nagayatochô (heute ungefähr 1-26 Ebisunishi), Shibuya.

Im P.C.L.-Filmstudio (heute Tôhô K.K.) begann Akira Kurosawa 1936 die Ausbildung zum Regisseur. Er arbeitete als Regieassistent für Kajirô Yamamoto. Mit Judo Saga - Die Legende vom großen Judo führte er 1943 zum ersten Mal selber Regie. Seine nächsten Filme standen unter dem wachsamen Auge der japanischen Regierung. Beispielsweise der Propagandafilm Am Allerschönsten über japanische Frauen, die in einer Optik-Fabrik arbeiten. 1945 heiratete er Kiyo Katô, die als Schauspielerin unter dem Namen Yôko Yaguchi bekannt war, und zog nach Soshigaya-Ôkura, Setagaya. Sein vierter Film Die Männer, die dem Tiger auf den Schwanz traten wurde im besetzten Japan von der amerikanischen Zensur verboten. Im gleichen Jahr, am 20. Dezember wurde sein Sohn Hisao geboren.

Sein erster Nachkriegsfilm war 1946 Kein Bedauern für meine Jugend; weitere Werke beschäftigen sich mit dem gegenwärtigen Japan, namhafte Filme sind Engel der Verlorenen und Ein streunender Hund. Den internationalen Durchbruch gelang ihm 1950 mit Rashomon - Das Lustwäldchen, der mit dem Goldenen Bären auf der Berlinale ausgezeichnet wurde und den Oscar als bester fremdsprachiger Film gewann. Die sieben Samurai der Produktionsfirma Tôhô K.K. wurde am 26. April 1954 veröffentlicht; am 29. des gleichen Monats kam seine Tochter Kazuko zur Welt. Sein erster CinemaScope-Film war Die verborgene Festung. Die sowjetisch-japanische Koproduktion Uzala, der Kirgise erhält 1975 den Oscar. Am 1. Februar 1985 stirbt seine Frau. Sein letzter Film ist 1993 das Drama Madadayo.

Während des Schreiben des Drehbuchs von Ame agaru - basierend auf der Novelle von Shûgorô Yamamoto - erkrankt Kurosawa 1995 in Kyôto. Am 6. September 1998 starb Akira Kurosawa an einem Schlaganfall. Die Abschiedsfeier fand im Kurosawa-Film-Studio in Yokohama statt. Im Rahmen des AK100 Project wird die unvollendete Dokumentation Gendai no Nô, die Kurosawa bei den Drehpausen zu Ran begonnen hat fertiggestellt und 2010 oder 2011 veröffentlicht.