Irrfan Khan († 53)

… im indischen Kino als auch in britischen und amerikanischen Filmen arbeitete. Er gilt als einer der herausragendsten Schauspieler des Weltkinos und wurde für seine über 30 Jahre währende Karriere vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem National Film Award, dem Asian Film Award und sechs Filmfare Awards. 2011 erhielt er den Padma Shri, die vierthöchste zivile Auszeichnung Indiens, und 2021 posthum den Filmfare Lifetime Achievement Award.

Khan debütierte mit einer kleinen Rolle in Salaam Bombay! (1988), gefolgt von Jahren des Kampfes in der Filmbranche. Seinen Durchbruch erlangte er mit der Hauptrolle in dem britischen Film The Warrior (2001) und später mit den Dramen Haasil (2003) und Maqbool (2004). International bekannt wurde er durch Rollen in The Namesake (2006), Life in a... Metro (2007) und Paan Singh Tomar (2011), für den er den National Film Award als bester Schauspieler gewann. Weitere erfolgreiche Filme waren The Lunchbox (2013), Piku (2015) und Talvar (2015) sowie Hollywood-Produktionen wie The Amazing Spider-Man (2012), Life of Pi (2012), Jurassic World (2015) und Inferno (2016). In Slumdog Millionaire (2008) hatte er eine tragende Rolle. Sein erfolgreichster Hindi-Film war die Komödie Hindi Medium (2017), deren Fortsetzung Angrezi Medium (2020) auch seine letzte Filmrolle markierte.

Bis 2017 hatten seine Filme weltweit 3,64 Milliarden US-Dollar (?237 Milliarden) eingespielt. 2018 wurde bei ihm ein neuroendokriner Tumor diagnostiziert, und er verstarb am 29. April 2020 an den Folgen der Krankheit. Peter Bradshaw von The Guardian würdigte ihn als "einen angesehenen und charismatischen Star in Hindi- und englischsprachigen Filmen", dessen Karriere eine wertvolle Brücke zwischen südasiatischem und Hollywood-Kino bildete. Die Academy ehrte ihn in der "In Memoriam"-Sektion der 93. Oscarverleihung.

Im September 2015 wurde er zum Markenbotschafter der "Resurgent Rajasthan"-Kampagne ernannt und lieh seine Stimme einer Licht- und Tonshow am Kriegsdenkmal für die indische Armee in Jaipur.

Khan war seit 1995 mit der Autorin Sutapa Sikdar verheiratet. Sie haben zwei Söhne, Babil und Ayan. 2012 änderte er die Schreibweise seines Vornamens von „Irfan“ zu „Irrfan“, da ihm der Klang des zusätzlichen „r“ gefiel. 2016 ließ er „Khan“ aus seinem Namen weg, um, wie er sagte, mehr für sein Werk als für seine Herkunft bekannt zu sein.

Im März 2018 teilte Khan mit, dass er an einem neuroendokrinen Tumor erkrankt sei und sich für ein Jahr in Großbritannien behandeln ließ. Er kehrte im Februar 2019 nach Indien zurück. Am 28. April 2020 wurde er ins Kokilaben-Dhirubhai-Ambani-Krankenhaus in Mumbai eingeliefert und starb einen Tag später an den Folgen einer Darminfektion, die durch die Erkrankung verursacht worden war. Filmgrößen und Persönlichkeiten aus aller Welt zollten ihm online ihren Tribut. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof Versova Kabristan in Mumbai, und seine Söhne führten die letzten Riten durch.