Velimir 'Bata' Zivojinovic († 82)

… er mit 15 Jahren, während seiner Arbeit als Bühnenhelfer, und manchmal als Statist, am "Belgrader Akademischen Theater". Nach beendeter Ausbildung an Schauspielhochschulen in Nis und Novi Sad, versuchte er sich beim "Belgrader Akademischen Theater" einzuschreiben, was ihm erst beim dritten Anlauf glückte. Im Belgrader Theater für Dramatik spielte er über mehrere Jahre. Zu dieser Zeit hatte er jährlich um die 300 Buchungen.

Bata Zivojinovic liebte das Theater mehr als den Film, aber sein Filmdebüt 1955 in "Pesma sa Kumbare", unter der Regie von R. Novakovic, war der Beginn einer außergewöhnlichen Karriere. Zivojinovic, der inzwischen unter seinem Spitznamen Bata bekannter ist, hat zweifellos mehr Filmrollen gespielt als irgendein Schauspieler in der gesamten jugoslawischen Film-Geschichte. Um seine Filmkarriere zu fördern, verließ Zivojinovic das Theater und spielte u.a. in den Filmen "Train Without a Timetable" (1959) und "War", auch bekannt unter dem Titel "Atomic War Bride" (1960). Beide Filme waren unter der Regie von Veljko Bulajic und schon bald sollte Bata in fast jedem seiner Filme die Hauptrolle bekommen.

Bata spielte nicht nur große Rollen, sondern auch die verschiedensten. Er spielte Helden und Schurken und hatte nie ein Problem, auch "bloße Nebenrollen" zu spielen. In den 60ern festigte er sich mit Filmen wie "Kozara" (für den er mit dem Pula Film Festival Preis ausgezeichnet) und "Schlacht an der Neretva" zum größten kinematografischen Star Ex-Jugoslawiens, aber seinen Höhepunkt der Bekanntheit erreichte er in den 70er Jahren mit Filmen über den Zweiten Weltkrieg.

Eines seiner bekanntesten Werke dieser Periode ist "Valter brani Sarajevo" (1974), die zum großen Kinoerfolg wurde. In den 80ern parodierte Bata dann seine vergangenen "Heldenrollen" und widmete sich den Komödien.

1990 wurde er dann in das Volksparlament der Republik Serbien gewählt. 1991 aktivierte er sich in der politischen Szene und wurde Mitglied der Sozialistischen Partei Serbiens (SPS), die mehr und mehr von Slobodan Milosevic geführt wurde. Bata hielt einen Mitte-Links-Kurs und bildete eine Art Opposition in der Partei. Sein politischer Einfluss wuchs, aber der Milosevics war stärker. Im September 2002 wurde er zum serbischen Präsidentschaftskandidaten der SPS ernannt. Slobodan Milosevic, Präsident der SPS, konnte dem politischen Kurs Zivojinovics nichts abgewinnen. Daraufhin unterstützte er den Kandidaten der Serbischen Radikalen Partei (SRS) Vojislava Seselj. Nach der Revolution zog sich Zivojinovic aus der Politik stark zurück.

Zivojinovic war Initiator und Gründer (eine Zeit lang auch Präsident) der UfgS (Gesellschafft der Filmschauspieler Serbiens), außerdem Direktor der Filmfestspiele "Slobodarskih svecanosti" in Soput.

Bata Zivojinovic ist auch wegen seiner engen Freundschaft zum kroatischen Schauspieler Boris Dvornik bekannt. 1991, zu Kriegsbeginn, kündigten sie sich gegenseitig in öffentlich gemachten Briefen die Freundschaft. Diese "Geste" wurde zu einem Symbol für den Zerfall Ex-Jugoslawiens. 2004 wurde berichtet, dass die beiden sich versöhnen wollten, 2006 kam es dann zur öffentlichen Versöhnung per Videolink von Split nach Belgrad. Bata kommentierte, dass es nie Hass zwischen ihnen gab. Dvornik sprach von einem Missverständnis.

Am 17.10.2006 überlebte Bata Zivojinovic einen Herzinfarkt.