Buntes Spektakel, das nostalgische Erinnerungen weckt.
Die Hintergrundstory ist schnell erzählt: Sindbad fällt eines schönen Tages ein Stück eines goldenen Amulets vor die Füße. Zusammen mit dem Großvisir entschlüsselt er dessen Bedeutung: Es ist Teil einer Karte, welche zu unsagbarem Ruhm und Reichtum führt. Leider erhält auch der böse Zauberer Koura Kenntnis davon, und fortan ist klar: Die Suche wird zu einem Wettrennen.
Die simple Geschichte wird in wunderschönen Bildern erzählt, welche sich aus schönen Sets und gelungen Stop-Motion-Effekten (von Ray Harryhausen) zusammensetzen. Bei den Sets dominieren exotisches Design und bunte Farben. Nur selten wirken sie billig, und gar prachtvoll sind die Aufnahmen vom Palastinneren. Ebenso ins Auge fallen die schönen Kostüme (v.A. die von Caroline Munro!), die das morgenländische Flair aufs Beste unterstreichen. Die zahlreichen Scharmützel mit viel Säbelrasseln werden durch Harryhausens fantastische Kreaturen illustriert, die zwar im Vergleich zu heutigen Standards reichlich antiquiert wirken, jedoch einen Teil des naiv-verspielten Charme des Films ausmachen, und dem Unterhaltungswert zu keiner Zeit einen Abbruch tun.
Die traumhafte Kulisse steht nicht allein da, auch die Hauptdarsteller vermögen es, der Geschichte Leben einzuhauchen: John Phillip Law, der Kapitän Sindbad sehr charismatisch verkörpert, und Tom Baker als Koura, dem sinistren Magier. Bemerkenswert hierbei ist, dass Koura nicht als übermächtig dargestellt wird, was ziemlich unüblich für die Rolle des Antagonisten ist. Von Anfang an ist klar, dass auch er verwundbar ist, wirkt dadurch manchmal gar sympathisch. Dies sehe ich jedoch nicht als Nachteil an, da dem Zuschauer dadurch gleich zwei Identifikationsfiguren zur Wahl gestellt werden. Die übrigen Darsteller sind nicht weiter der Erwähnung wert, sie erledigen ihre Aufgabe gut genug, um nicht negativ ins Gewicht zu fallen.
Fazit: Simple Geschichte, und die Rollen von Gut und Böse sind eindeutig verteilt. Eine optimale Voraussetzung für perfektes Unterhaltungskino also, und genau das erwartet den Zuschauer hier auch: Keine harrsche Gesellschaftskritik, keine satirischen Seitenhiebe auf den Zeitgeist, sondern einfach nur ein kunterbuntes Spektakel, welches vor allem durch das exotische Ambiente und die fulminanten Säbelgefechte (Hervorzuheben sei der Kampf gegen die sechsarmige Steinstatuette) seinen Reiz gewinnt. Ein Film, der einfach nur Spaß machen will, und das gelingt ihm auch vortrefflich. Einfach mal abschalten, und sich verzaubern lassen. 9 von 10 Punkte, kleiner Nostalgiebonus inbegriffen.