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Der 17-jährige Ben hat es nicht eben leicht. Sein Vater ist Priester und seine Mutter eine dominante Glucke, die nebenbei einen Bibelkreis betreut. In einem Anfall von Großmut hat sie den 70-jährigen Mr. Fincham bei sich aufgenommen, der gerade eben seine Gattin überfahren hat. Um dessen Unterkunft zu finanzieren, bittet sie ihren Sohn einen Job anzunehmen. Der findet auch schnell eine Stelle bei der sehr eigenwilligen ehemaligen Schauspielerin Evie. Deren beste Tage sind längst gezählt und außer einer miesen Seifenoper hat sie seit Jahren nichts Brauchbares mehr gedreht. Aber immerhin bietet sie Ben ein gutes Gehalt. Der nimmt den Job an, ohne zu wissen worauf er sich da eingelassen hat, denn Madame ist sehr exzentrisch und entscheidet alles über seinen Kopf hinweg. Der bekommt natürlich prompt Probleme mit seiner Mutter, die seine Verspätungen und Ausflüge nicht hinnehmen will und ihm schließlich verbietet, sich weiter mit Evie zu treffen. Doch da macht Ben nicht mit.

Das große Problem dieses Films ist, dass er sich einfach nicht entscheiden kann, was er nun sein will. Eine dramatische Komödie? Eine komische Tragödie? Keines von beiden?

Die wirklich guten Gags kann man an zwei Händen abzählen und stammen fast ausschließlich vom Charakter Julie Walters, die die verbitterte alte Dame mit Bravour verkörpert. Auch Jim Norton als Mr. Fincham hat - trotz geringer Leinwandpräsenz, zwei Lacher gebucht. Laura Linney's Rolle nervt extrem; und Rupert Grint muss eigentlich nur zwischen „ich hab Angst vor Mama" oder „ich bin doch jetzt ein großer Junge"- Mimik hin- und herwechseln, um die geringen, an ihn gestellten schauspielerischen Herausforderungen zu meistern.

Sicherlich sind britische Komödien nicht unbedingt jedermanns Sache, doch fand ich zum Beispiel „Grasgeflüster" oder „Lang lebe Ned Devine" durchaus gelungen, auch wenn man bei den beiden Filmen nicht ständig lachen musste.

Zudem ist die Bildqualität für eine so neue Produktion eine ziemliche Katastrophe. Dass dies ein besonderes Stilmittel wäre, wie etwa bei „28 days later", kann man hierbei auch ausschließen.

Fazit: Mittelmäßige Komödie, die leider zwischen mehreren Genres hin- und herschlingert und dadurch nicht richtig in die Gänge kommt. Lediglich Julie Walters verleiht „Driving lessons" eine gewisse Qualität. Das reicht aber bei einem Spielfilm von 90 Minuten Laufzeit nicht aus um mehr als 5 Punkte zu geben.

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