Review

Als Filmfreund hat man es oft nicht leicht, schlechte Filme gibt es im Überfluß und  auch vermeintlich interessante Streifen halten oft ihre Versprechen nur bedingt. Das absolut schlimmste sind aber Langstreckenflüge, bei denen man einfach aus purer Langeweile genötigt wird sich das gebotene Filmprogramm anzuschauen. So geschehen vor einigen Tagen beim Flug von Bangkok nach München. Eingequetscht in der mittleren Reihe durfte ich mir u.a. „Happy Feet“ zu Gemüte führen. 

Mumble Happy Feet ist ein Pinguin mit einem Problem. Während sein ganzer Schwarm (Oder sagt man sein ganzes Rudel?) munter Lieder des Herzens usw. singt, kriegt der Arme nur irgendwelche schrägen Laute aus seiner Kehle. Deshalb und auf Grund seiner seltsamen Bewegungen (er steppt) ist er natürlich der absolute Aussenseiter. Die Chancen seine Angebetete ohne Gesang zu erobern sind auch gleich Null, daher macht er sich durch einen Zufall bedingt auf den Weg sein Glück zu finden und trifft dabei auf andere, nichtsingende Artgenossen, vermeintliche Aliens usw. bis natürlich alles zu einem größtenteils vorhersehbaren Ende kommt. 

„Happy Feet“ hat für meine Begriffe zwei große Schwächen. Eine davon ist die bereits kurz umrissene Handlung, die andere ist die nervtötende Singerei. Die ganze Aussenseiter-wird-doch-zum-Helden-Story mit dem moralischen Zeigefinger im Hintergrund (für die lieben Kleinen) bietet einfach so gut wie nichts, was man nicht schon anderswo teilweise auch besser gesehen hat. Erschwerend hinzu kommt, daß der Film so gut wie keine zündenden Gags bietet und auch sonst absolut nichts neues oder gar überraschendes hat. Dies in Verbindung mit dem Gesang, der alle möglichen und unmöglichen Textteile bekannter Songs zitiert waren für mich zu viel.
Eigentlich mag ich computeranimierte Filme wie z.B. Shrek oder Ice Age wegen ihrer technischen Brillianz und der Tatsache, daß sie auch für Erwachsene einen sehr hohen Spaß-und Unterhaltungsfaktor bieten. Im Fall von „Happy Feet“ ist die technische Brillianz durchaus vorhanden, aber so was wie Spaß kam eigentlich nie auf. Der Film ist auf ein sehrjunges Publikum zugeschnitten und für ältere Semester wie mich schlichtweg ungeeignet. 

Fazit: Technisch, wie in diesem Genre üblich, perfekter Film, der aber erwachsenen Zuschauern rein gar nichts bietet. Für diejenigen, die ihre Kids mal ca. 90 Minuten ruhigstellen wollen sicherlich gut geeignet, aber die Flut an computeranimierten Filmen der letzten Zeit fordert langsam ihren Tribut. Die Qualität der Streifen sinkt proportional zum steigenden Angebot!

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