Review

Daß die Qualität von Wes Cravens Arbeiten stark schwankt, ist bekannt. Ein wirklicher Griff ins Klo ist aber selten drunter. Bei "Exit" allerdings hat er es mit der Lustlosigkeit etwas stark übertrieben.

Wer die Pointe nicht erfahren will, der sollte sich den Originaltitel nicht vorher durchlesen, denn viel mehr hat der Film nicht zu bieten. Robert "Spenser" Urich versucht sich hier als Wissenschaflterfamilienvater, der von einer großen Firma angeworben wird, um seine Sensorenentwicklung in den Dienst einer Venusmission zu stellen.

Welch Geistes Kind die Autoren sind, erkennt man schon an dem tollen Analysehelm, den Urich gezaubert hat, denn der kann menschliches Leben von nichtmenschlichem unterscheiden. Das hilft ja denn auch super auf Venus, wenn ich von irgendeinem Monster angegriffen werde und mein Helm mir sagt, daß das Tierchen nicht irdisch ist. Klasse, sowas.

Daß in der Firma samt angeschlossenem Countryclub was nicht stimmt, erfahren wir schon im Prolog, wo Susan Lucci (mit deren Lidschatten man ein Haus blau streichen könnte) einen Chauffeur grillt.

Der Film zieht sich dann wie Kaugummi, weil Robert nicht in den Countryclub will, seine Frau aber status- und kohlegeil ist. Schließlich macht sie die Chose ohne ihn (was für eine glückliche Ehe) und schleppt die Kinder mit. Mitglied wird man aber nur, wenn man durch ein trockeneis- und dampfgehülltes Tor läuft und danach ist nix wie es vorher war.
Urich schleppt sich mit irritiertem Gesichtsausdruck durch die Gegend, bis er genug geistige Fehlzündungen hat, um gegen seine Familie vorzugehen, die im Angriffsfall mit heiserer Stimme droht.

Wer jetzt ahnt, daß er zum Showdown im selbstentwickelten Anzug in die siebte Hölle steigt, der liegt richtig und darf dann zum Schluß einen superkitschigen und saublöd getricksten Showdown ertragen, der die amerikanische Familie intakt zurückläßt, jedwede Logik aber kaltblütig hinrichtet. Auch als Schlafmittel zu gebrauchen, Mr.Craven. (2/10)

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