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Mumien waren einfach nicht das Ding der Hammer Studios, die mit ihren Vampirfilmen um Christopher Lee und Peter Cushing ihre größten Erfolge feiern konnten. Viermal gab es Mullbindenhorror, viermal kam man nicht über Durchschnittskost hinaus, woran auch Regisseur John Gilling („Nächte des Grauens“, „Das schwarze Reptil“) nichts ändern konnte.

Ägypten 1920: Ein Expeditionsteam um Sir Basil (Andre Morell) und Stanley Preston (John Phillips) stößt auf das Grab des Pharaos Kah-to-Bey und seines Wächters Prem. Trotz aller Warnungen werden die Relikte aus dem Grab entfernt, doch der Fluch der Mumie lässt nicht lange auf sich warten…

Trotz des sichtlich geringen Budgets wagt man sich an einen Einstieg mit historischem Hintergrund und springt zurück ins Jahr 2000 v. Chr., um die Geschichte des Pharaos um Intrigen, Betrug und Loyalität zu demonstrieren. Kurze Szenen in der Wüste fallen einigermaßen atmosphärisch aus, doch als im Tempel eine Tür aus Kunststoff eingetreten wird, während Vorhänge aus den Sechszigern herumhängen, wird der Spaß bereits ein wenig getrübt.

Ohnehin will im ersten Drittel kaum Atmosphäre aufkommen, da das Treiben einem austauschbaren Wüstenabenteuer gleicht, bei dem die „Einheimischen“ gnadenlosem Overacting anheim fallen und dermaßen geschminkt sind, als müssten sie auf einer Freilichtbühne performen. Zudem kristallisiert sich kein Sympathieträger heraus, denn Hauptfigur Preston entpuppt sich als kaltblütiger und überaus arroganter Patriarch, lediglich sein Handlanger, gespielt vom Studio-Urgestein Michael Ripper vermag in einigen Szenen ein wenig aufzuheitern.

Erst als das Leichentuch verschwindet, wird die Mordreihe durch die Mumie in Gang gesetzt und zumindest diesbezüglich werden kurze stimmungsvolle Ableben unterhaltsam gestaltet.
Aufgrund der immensen Körpergröße vermag die Bandagenkreatur jedoch nicht zu überzeugen, zumal auf dem Rücken ein Reißverschluss zu sehen ist, der bei etwas moderneren Mumien offenbar Brauch war. Der Rest besteht aus Pappmaché, welches besonders im Gesicht Verwendung fand. Furcht einflößend ist das nicht.

Der Score versucht indes, epische Maßstäbe zu setzen, was seinerzeit vorzugsweise mit kräftigen Chören angegangen wurde, doch allzu markant fällt die Musik letztlich nicht aus.
Darstellerisch wird größtenteils brauchbar abgeliefert, mit Ausnahme von Maggie Kimberley, die mit dem Ausdruck einer Schlaftablette genauso ermüdend synchronisiert wurde.

Was die starken Werke der Hammer Studios oftmals auszeichnete, fehlt hier beinahe auf ganzer Linie: Detailverliebt ausgestattete Sets, sympathische Figuren, ein bedrohliches Monster und spannende Einlagen. Das Treiben plätschert ohne Höhepunkte vor sich hin und liefert eine hauchdünne Geschichte, die weitgehend uninspiriert vorgetragen wird. Eines der schwächsten Werke des Studios und nur für Komplettisten eine Sichtung wert.
4 von 10

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