Der Fluch der Mumie (1967)

Da ging ich mal wieder voller Vorfreude an einen alten, guten und vor allem sehr gruseligen Film heran, um dann mit ansehen zu müssen, dass die Durchschnittsnote von immerhin 9,00 bei 8 Stimmen auf der OFDb-Website völlig übertrieben ist.
Warum??
Weil "Der Fluch der Mumie" nichts Anderes als einen 08/15-Möchtegern-Grusler der 60er Jahre darstellt, in dem einfach das allseits bekannte Knistern fehlt. Die volle Lauflänge über. Auch die schleppende Storyerzählung sorgt für den ein oder anderen ungeduldigen Gähner. Zu Beginn erzählt uns eine Stimme aus dem Off, dass ca. 2000 Jahre vor Christus ein baldiger Pharao, der sich noch im Kindesalter befindet, samt "Bodyguards" von dessen Mitstreiter um das Amt des Königs entführt wird und dann letztendlich an Erschöpfung mitten in der Wüste stirbt. Knappe 4000 Jahre später sendet der Archäologe Preston schon die dritte Expeditionstruppe aus, um eben jenen Leichnam zu finden. Als auch die dritte Truppe, in der sich unter anderem Prestons Sohn befindet, nicht zurückkehrt, bildet sich um Preston eine weitere. Sie findet die Truppe wieder und auch die Gruft, in der der Leichnam des jungen Pharao begraben liegt. Als sie jedoch dessen Leiche sehen möchten, wird einer der Neugierigen von einer Schlange gebissen und sie machen sich wieder auf den Heimweg. Zu Hause angekommen, treibt plötzlich eine Mumie ihr Unwesen.

Dass die Story nicht originell ist, stört noch am Wenigsten, welcher Horrorfilm bietet schon eine richtig gute Story?? Vielmehr nervt die Tatsache, dass es wirklich 40 Minuten dauert, bis überhaupt mal etwas Produktives geschieht. Da auch die Schauspieler höchstens Durchschnittsleistungen vollbringen, kann "Der Fluch der Mumie" einfach nicht zünden. Die Morde sind auch wahnsinnig einfallsreich und so etwas wie Spannung oder düstere Atmosphäre kommt auch nicht auf. Also wieso sollte man diesen Film hier gut finden??
Es gibt eben ganz einfach keinen positiven Aspekt, der den Film wenigstens in den eigentlich schon negativen Einheitsbrei retten könnte. Nein, viel schlimmer noch, "Der Fluch der Mumie" schafft es nicht einmal zum normalen Durchschnitt. ZU langweilig und ZU unmotiviert ist alles inszeniert. Da hilft auch die geheimnisvolle Wahrsagerin nicht weiter, der Regisseur bzw. der Drehbuchautor wollten hiermit anscheinend irgendeinen düsteren Aspekt reinbringen, doch auch das scheitert schon im Ansatz.
Moment mal, mir fällt eben sogar eine Szene ein, die als wirklich gelungen bezeichnet werden kann. Nämlich die unmittelbar vor dem Mord, als das spätere Opfer seinen Täter, die Mumie, durch die Zauberkugel der Wahrsagerin sieht. Da hat der Kameramann wenigstens mal Innovation und Einfallsreichtum bewiesen. Aber wenn man schon so kleinlich sein muss, um dem Film hier wenigstens etwas Positives abzugewinnen, dann sagt das normalerweise was über die Qualität über diesen Mist aus.

Lasst euch bitte nicht von der hohen Durchschnittsnote hier irritieren (die jetzt gleich sowieso von mir etwas gesenkt wird), "Der Fluch der Mumie" ist allenfalls langweilige Horrorkost, die mitunter vielleicht nicht einmal Genrefans gefallen könnte. Man braucht eine Menge Geduld und genügend Schlaf, um beim Konsumieren nicht einzuschlafen. Da es aber wirklich noch schlechtere Filme gibt, bekommt dieser Horrormüll 3/10 Punkte!