Es gibt Filme, Hand aufs Herz, da ist die Story total nebensächlich. Und dann gibt es so Filme, bei denen ist die Story so nebensächlich das man gleich keine eingepackt hat, willkommen bei "Dragon Wars", dem Streifen der uns als Kinder komplett weggebombt hätte.
"Die heilige Immogi kann nur durch das Yui Jie You zum Himmeldrachen aufsteigen, weswegen die böse Buraki sich nie der Auserwählten bemächtigen darf!"
oder anders gesagt: Wiedergeborene "Helden" aus dem mittelalterlichen Korea laufen vor ner Riesenschlage und der bösen Version der Dinoriders weg, die mitsamt mehrerer Stormtrooper-Battaillone im Power Rangers Stil L.A. platt machen.
Das wars. Und mehr Story gibts es einfach nicht. Aber um die Zeit im Film ein klein wenig aufzufüllen und um Pausen zwischen den Monster-Szenen zu schaffen wird dann einfach nochmal diese Hintergrundlegende aufgewärmt... und aufgewärmt... und wieder erzählt...
Eigentlich wäre das nun ein wunderbarer Start zu einer richtig bösen Krik, aber das könnt ihr vergessen, "Dragon Wars" liefert in 86 minuten mehr Eye-Candy als Emmerichs Godzilla kombiniert mit einem der neuen Star Wars-Filme. Da brennt einfach nur die Luft.
Der südkoreanische Regisseur Shim Hyung-rae war eigentlich von Haus aus Komödiant und wohl eine Vorliebe für Riesenechsen, was auch dessen letzte Werke "Reptilian" und "Dragon Tuka" erklären dürfte. Und selten hat man außerhalb von Japan Monsterviecher so hemmungslos rumkrachen gesehen. L.A. wird den Film über beinahe komplett in Schutt und Asche gelegt und wenn die böse Dinoriders-Armee dann zum Schluss aufs Militär trifft bleibt kein Auge mehr trocken. Über die Qualität der Animationen kann man sich manchmal zwar streiten, aber "Dragon Wars" ist weit vom üblichen DTV-Mist entfernt, sehr sehr weit sogar.
"Was erzählen sie mir da gerade überhaupt?"
Fragt der Kleine der von Robert "Jackie Brown und danach kam nix mehr" Foster alias "dem alten Weisen des Films" die Hintergrundstory erzählt bekommt. Und man kann ihn verstehen. Trashig-hirnrissige Korea-Legenden mit Feuerball-schießenden Kung-Fu-Greisen im Kampf mit Power-Rangers-Storm-Troopern sind schon ein großer Brocken zum Schlucken. Aber davon lebt, ja, dieses Feeling atmet "Dragon Wars" förmlich.
Erinnert ihr euch noch an den heimeligen Charme der ollen Godzilla-Klopper? Diese Leichtigkeit verbunden mit totalem, inhaltlichen Nonsens? Genau diese Art des "Funs" wird auch hier geliefert. Nebencharaktere? Keine lange Lebedauer? Kollateralschäden? In Millionenhöhe. Militäreinsatz? Aber immer doch.
Aufgelockert wird der Spaß auch noch mit einigen Jokes am Rande wie dem Zoo-Wärter dem niemand glaubt, dass eine Monsterschlange alle Elefanten gefressen hat und er deshalb ins Irrenhaus kommt oder auch die alte Oma die es dem bösen Magier (ja, den gibts auch) gleich tun und durch einen Zaun gehen will, mit schmerzhaften Folgen. Das FBI kann man dann auch nicht so richtig ernst nehmen, erst recht nicht, wenn man dann witziger-weise meint, dass man "eine gute Abteilung für das Paranormale" habe und deshalb sofort auf den Trichter: "Hey, das hat mit einer koreanischen Legende zu tun!" kommt.
Der Schluss wird dann wieder ziemlich asia-esoterisch, aber auch hier: Was solls. Rumms, bumms, Echsen-Action und bevor man weiß was da eigentlich passiert ist rollt auch schon der Abspann über den Schirm. Popcorn-Kino vom Feinsten und hätte eigentlich auch eine, zumindest kleine, Auswertung im Kino verdient gehabt, wo die Monsterviecher dann sicherlich noch etwas mehr reingehauen hätten.
Aber für Fans von Monstern, Action und Nonsens-Spaß, denen sei uneingeschränkt zu den "Dragon Wars" geraten.