Gleich zum Fazit: Immer wieder schön anzusehen.
Faszinierend ist der nach 15 Jahren noch immer hohe Standard sowie die akribische Qualität der CGI-Effekte. Das Film-Alter erkennt man am deutlichsten an der Computer-Technik im Kontroll-Zentrum des Parks. Für ein Familien-Film durchgehend spannend und teilweise recht derbe, mit einigen kurzen Ruhe-Oasen.
Die Story wurde sehr gut durchdacht und das Thema Gen-Manipulation ist heute noch aktueller als damals; JEFF GOLDBLUM übernimmt die Aufgabe auch ein paar kritische Dialoge zu diesem Thema zu äußern. Die Idee mit einem Dino-Park ist genial, doch basiert die Story nicht auf einen Friede-Freude-Eierkuchen-Streichelzoo, sondern fixiert sich auf die möglichen Schwachstellen eines solchen "perfekt" durchdachten Komplexes, die folglich auftreten und das Ganze Projekt zerstören.
Die Verläßlichkeit von Computertechnologie wird hier ebenfalls sehr offensichtlich in Frage gestellt.
Einfach sensationell, vielleicht einmalig, auf jeden Fall sehr selten sind die durchdachten Action-Szenen. Es passiert nicht einfach irgendwas verherendes, sondern es sind jedesmal zusammenhängende Ereignis-Ketten bzw. Kettenreaktionen. Sie bauen eine immense Spannung auf, da sie auch nicht immer so ablaufen, wie man es glaubt oder erhofft.
Es wundert einen fast schon, das während des Hubschrauberfluges im Abspann nicht auch noch irgendwas schlimmes passiert.
Nicht ganz so zufrieden bin ich mit der Hauptdarsteller-Auswahl des Films.
Mit Ausnahme von RICHARD ATTENBOROUGH wurden sie lediglich dahingehend ausgesucht, das sie möglichst unauffällig sind. SAM NEILL hat aus meiner Sicht die gleiche unsymphatische Ausstrahlung wie Dennis Quaid (echt ätzend wenn er grinst) oder Gary Sinise (hat glaub' ich noch nie gegrinst). Auch LAURA DERN zähle ich dazu sowie die Kids; obwohl allesamt ohne Frage darstellerisch eine gute Figur machen haben sie alle keine richtige Persönlichkeit.
Das mag aber vielleicht an der Art des Films liegen und wurde möglicherweise bewußt so entschieden, denn Haupträger des Films sind natürlich die animierten Dinos und die Menschen darin im Prinzip nur schmückendes Beiwerk.
JEFF GOLDBLUM, der in fast jedem seiner Filme den ewig wirres Zeug von sich gebenden Professor mimt, lockert die Handlung ein wenig humorvoll auf; SAMUEL L. JACKSON hat hier nur eine Minirolle und kann dadurch nicht viel positives beitragen.
Eine starke Ähnlichkeit gibt es zu Peter Jackson's *King Kong* von 2005; auch hier geht es um eine Insel auf der, neben Kong, ebenfalls eine Menge CGI-Dinos leben.
Wer auf prähistorische Ur-Viecher steht, der sollte sich ruhig mal Roland Emmerich's 1998er *Godzilla*-Remake (1998) ansehen, welcher nicht so schlecht ist wie die Ratings von IMDb (4,7) + OFDb (5,7) es vermuten lassen.
Ein kleiner Hinweis zur DVD:
Ich weiß nicht ob es auch bei anderen Editionen/Ausgaben so ist, aber bei der Bulletproof-Trilogy startet der Film in englischer Sprache. Man sollte also vorher ins Language-Menue gehen und dort die deutsche Sprache anwählen. Danach muss man aber auch noch im Subtitle-Menue die Untertitel deaktivieren, da sie sonst in englischer Sprache mitlaufen. Möglicherweise liegt dieser Umstand daran, das das sehr gelungene und recht aufwendig animierte Menue aus der englischsprachigen Originalfassung übernommen wurde.