Vier Menschen im spanischen Wald…27.04.2009
An manchen Tagen denkt man nicht viel nach, ist einfach nur zerschunden ( habe eine hecke gepflanzt ) und greift ins DVD-Regal, Abteilung „Filme, die noch einer Sichtung harren“. Kurt die Kaufzeit des Streifens, das paßt gut, man ist eh müde nach einem langen Tag, und da Herr Oldman mit an Bord ist, kann der Griff ins Regal nicht verkehrt sein. Hätte ich nur noch mal „Oldboy“ statt Oldman gesehen…denn es tut mir leid, vielleicht bin ich in letzter Zeit auch überkritisch, doch dieser Film hier ist langweilig, langatmig, spannungsarm und öde. Die letzte halbe Stunde habe ich nur mit permanentem Druck der Vorspultaste über mich gebracht, wenn die Figuren doppelt so schnell laufen, dann tut sich wenigstens ein bißchen was…
Ich kann die guten Kritiken des Films also nicht nachvollziehen und werde auch auf diesen Streifen eindreschen, hat er mir doch kein Vergnügen beschert, sondern wieder einmal kostbare Lebenszeit gestohlen. Im Jahr 1978 ( warum genau da? ) machen zwei Pärchen einen Kurzurlaub in Spanien, in einem Haus im Wald, welches einem Pärchen gehört. Die beiden Herren gehen jagen und finden in einer abgelegenen Hütte ein an den Händen mißgestaltetes Mädchen, eine Art Kasparin Hauser. Man nimmt das Mädel mit, wäscht es, will es zur Polizei bringen, doch als es an der Tür klopft und vier Einheimische dort stehen, sind die Pläne Makulatur. Sodann geht es durch die Wälder, derweil zwei der vier ins Haus zurückkehren und die Damen terrorisieren. Aber sie haben die Rechnung ohne Paddy Considine gemacht, der zwar keinen Hasen umlegen kann, aber zackzack einen Kerl, wiewohl der schon von seinem Fräulein abgelassen hat – und die Ehe eh nicht zum besten steht.
Nun, noch ein paar Minuten vergehen, und dann sind fünf Mann tot, das Mädel auf dem Weg zur Polizei, es regnet, die Damen müssen ausharren – und der Zuseher ist eingeschlafen. Denn was bekommt er alles nicht…gute Darstellerleistungen, logische Verhaltensweisen, Spannung, Thrill, Blut und Morde…statt dessen Dialoge aus der Hölle, Beziehungsprobleme, Kopfweh der Ehefrau, keine Erklärungen. Will man das? Muß man es denn gleich gut finden, nur weil vor zwanzig Jahren Dustin Hoffman in ähnlicher Lage war? Nein, das muß man nicht, denn die Zeiten haben sich geändert, aber eines nicht: ein Thriller muß Spannung erzeugen, und wenn dazu Actionszenen nicht das mittel der Wahl sind, dann halt durch logisch nachvollziehbare Bedrohungsszenen. Hier aber herrscht das große „weder-noch“, und damit fällt der Film halt einfach durch…und was bleibt haften? Der fiese schnauzer von Oldmans Filmfigur…4/10.