Ich will nicht sagen origineller, aber dennoch Teenie-Horror der etwas anderen Art. Keine Folterknechte, Mutanten, oder ein Killer mit Maske, sondern eine Biker-Gang, deren Territorium die Wüste ist. Besonders in den 60er und 70er Jahre waren diverse Filme über Motorrad-Gangs populär, auch in vielen Actionfilmen waren sie als Bösewichte immer gern gesehen. Die beiden Regisseur und Drehbuchautoren David Kebo und Rudi Liden lassen sie zur echten Gefahr für eine Handvoll junger Leute werden, was zwar größtenteils nach Schema F verläuft, aber auch ziemlich spannend inszeniert wurde.
Anlässlich zu Joshs (Eric Christian Olsen) Geburtstag begeben sich seine Kumpel Daniel (Rider Strong), Brick (Wayne Young) und Anthony (Bumper Robinson) zu einer Party mitten in der Wüste. Doch am nächsten Morgen müssen sie feststellen, dass in ihr Auto eingebrochen wurde und alles nebst der Autobatterie gestohlen wurde. Zusammen mit Amber (Genevieve Padalecki) versucht man irgendwie Hilfe zu organisieren, doch man trifft nur auf den Biker Reno (Vince Vieluf) und einen anderen. Schnell kommt es zu einer Auseinandersetzung, Amber wird von Reno vergewaltigt und Josh erschießt ausversehen Renos Kumpel. Bald rückt Dom (Dash Mihok) mit seiner ganzen Gang an und will Rache für Tod des Mitglieds.
Solche riesigen Wüstenparties mitten im Nirgendwo gibt es wirklich, doch leider ziehen sich Josh und seine Freunde noch massenhaft Drogen rein, was die Abfahrt am nächsten Morgen sehr verzögert. "Death Valley" gelingt eine zackige Einführung, leider mit den üblichen und mäßig interessanten Jungcharakteren. Josh kristallisiert sich schnell als potentieller Überlebender heraus, genauso wie die junge Amber, die sich während der Party mit Anthony vergnügt hat. Doch was tun, wenn alles geklaut wurde, inklusive Handy und Autobatterie? Man befindet sich wirklich in einer schier aussichtslosen Situation und eine Bedrohung wird spätestens dann spürbar, wenn ein paar Gangmitglieder Schießübungen in der Wüste veranstalten. Schnell kommt es zum Streit, die Vergewaltigung von Amber geschieht zwar im Off, wirkt aber dennoch sehr intensiv und schließlich wird ein Gangmitglied angeschossen und ein Querschläger trifft Bricks Fuß. Nun dauert es nicht lange, bis Dom mit der gesamten Sippe anrückt und Jagd auf die jungen Leute macht. Man hat kein Handy, um Hilfe zu holen und jeder Fluchtversuch schlägt fehl, weil ein Tankstellenbesitzer und auch der Fahrer eines Abschleppwagens mit zur Gang gehören. Polizei gibt es in dieser verlassenen Gegend nicht und so hat die Biker-Gang leichtes Spiel. Josh und die anderen versuchen sich derweil mit dem verletzten Brick in den Höhlen zu verstecken, doch es dauert nicht lange und die Dezimierung der kleinen Gruppe beginnt.
Dabei darf man Josh und den anderen ein recht menschliches Verhalten attestieren, man trennt sich zwar auch öfter mal, aber es gelingt im Gegenzug auch die Anzahl der Biker-Gang zu reduzieren mit der Hilfe von Schusswaffen. So gibt es einige Verfolgungsjagden durch die Wüste, Kebo und Liden verstehen es das Tempo zu halten, auch wenn richtige Spannungsmomente rar sind. Und das gelingt auch ohne das Blut literweise in den Sand zu vergießen, denn außer ein paar blutigen Einschüssen und Zweikämpfen, werden diverse Morde nur angedeutet. Und die Biker sind den jungen Leuten haushoch überlegen, schließlich haben sie Motorräder, Nachtsichtgeräte und Waffen und sind auch noch in der Überzahl. Aber die Konfrontationen halten sich in Grenzen und sind meist sehr kurz, wenn auch gut gemacht. Dazwischen wird gerne mal zu viel gelabert, auch wenn es in manchen Momenten richtig emotional wird, wie beispielsweise beim Tod von Brick. Ein gutes Ende ist dennoch in Reichweite, was " Death Valley" ein wenig von seiner Spannung raubt.
Die recht bekannte Besetzung vermag für solch ein unbekanntes B-Movie auch überraschen, schließlich tummeln sich hier Eric Christian Olsen (Eagle Eye, The Thing), Dash Mihok (Punisher: War Zone, I Am Legend), Rider Strong (Cabin Fever, Borderland) und Vince Vieluf (Firewall, Rat Race). Die Performance der Darsteller ist locker auf überdurchschnittlichem Niveau angesiedelt.
"Death Valley" ist eine durchweg solide Angelegenheit mit überzeugenden Darstellern, auch wenn die Wüstenkulisse mit der Zeit etwas monoton wirkt und man sich an den Blaufilter während der Nachtsequenzen erst gewöhnen muss. Dennoch ein recht packender Überlebenskampf der auch ohne große Brutalitäten auskommt und dank einer knappen Einleitung ziemlich temporeich erzählt ist. Kebo und Liden zeigen hier durchaus Professionalität, warum man ihnen bisher keine zweite Chance gab und warum der Film derart in der Versenkung verschwand bleibt nach Sichtung ziemlich unklar.