Lack und Leder - Kampfanzug! Flaue Superhelden-Action aus der Corman-Schmiede, wobei sich der berühmte Trash-Produzent eine weitere Gurke an den Umhang heften darf. Denn hier stimmt leider überhaupt nichts: Von der Story über die Hauptdarstellerin bis hin zum Spaßfaktor, der schnurstracks in Richtung Nullpunkt tendiert.
Wer dachte, "Catwoman" oder "Electra" wären schon mies genug, der hatte zumindest noch zwei adrette Hauptdarstellerinnen und hübsche Kostüme als Trostpflaster. Hier macht Joan Severance den Doktor Schnabel, um in Lackstiefeln und Latexkluft auf Verbrecherjagd zu gehen. Leider wirkt das Ganze eher unfreiwillig komisch, wenn die ziemlich dürre Severance Schläge und Tritte austeilt und mit strengem Blick in die Kamera schielt.
Und dann das: Nächtliche Gassen, verruchte Clubs, die typisch amerikanischen Appartements - man kennt das alles schon von woanders her. Und zwar erheblich besser. Dass eine Frau als She-Batman ihren Vater rächen will, wurde ebenfalls um einiges prickelnder umgesetzt. So lauert der Black Scorpion einpaar bösen Jungs in den nächtlichen Hinterhöfen auf, prügelt diese eiskalt durch, um dann zur nächsten Dialogpassage zu entswitchen, die keinen wirklich interessiert.
Leider macht dieses B-Movie nicht seltenen einen auf kindisch und albern, wobei zumindest die technische Umsetzung überaus solide geraten ist. Wenn es am Schluss jedoch gegen zwei leicht infantile Bitches und einen Killerrobi wie aus den wilden Fünfzigern geht, dann hätte das Corman´sche Qualitätsmanagement spätestens jetzt mit aller Macht einschreiten müssen.
Leider ist auch dieser Schnellschuss überflüssig wie ein Kropf. Weder sexy noch spannend und schon gar nicht originell ist "Black Scorpion" schon längst ein Fall fürs Archiv geworden. Der Stachel war schon zur Entstehungszeit viel zu stumpf geraten.