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Schauplatz der Handlung: Ein italienisches Bergdorf um 1900. Der seit einem Schlaganfall halbseitig gelähmte und eben deshalb auch sehr jähzornige Pianist Francis Ingram residiert zusammen mit seiner Krankenschwester Julie und seinem Sekretär Hilary einigermaßen von der Außenwelt abgeschieden in einem schlossähnlichen Anwesen. Ein wenig Halt im Leben gibt ihm, neben seiner heimlichen Liebe zu Julie, nur der kleine ortsansässige Gauner Bruce Conrad, der früher ebenfalls mal ein talentierter Musiker war und für Ingram eine komplizierte Bach-Partitur so umgeschrieben hat, dass dieser sie auch noch einhändig spielen kann. Als der intrigante Hilary, der sich die letzten zwanzig Jahre nur in Ingrams Diensten befunden hat, damit er uneingeschränkten Zugriff auf dessen okkulte Bibliothek erlangen konnte, dem Pianisten steckt, dass sich zwischen Conrad und Julie eine Liebelei anbahnt, reagiert dieser darauf gar nicht gelassen und versucht sogar, den Sekretär mit seiner gesunden linken Hand zu erwürgen. Kurz darauf stürzt Ingram mit seinem Rollstuhl eine Treppe runter und stirbt. Nach der Testamentseröffnung kommt raus, dass dieser sein gesamtes Vermögen Julie vermacht hat, was den anderen potentiellen Erben jedoch ziemlich sauer aufstößt. Der korrupte Anwalt Duprex erklärt sich zwar bereit, für einen Teil von Ingrams Vermögen ein gefälschtes Testament aufzusetzen, jedoch wird dieser kurz darauf im Schloss erwürgt aufgefunden. Nicht nur das, nachts ertönt plötzlich die altbekannte Klavier-Musik und als man nach weiteren Merkwürdigkeiten Ingrams Sarg öffnet und einen Blick auf die Leiche wirft, fehlt dieser doch glatt die linke Hand… Eigentlich standen die Vorzeichen für den einzigen Horrorfilm, den Warner Brothers während der 40er Jahre in die Kinos gebracht hatte, recht gut: Regisseur Robert Florey war immerhin 15 Jahre früher mal von den Universal-Produzenten zumindest angedacht gewesen, um die Regie bei „Frankenstein“ zu übernehmen, das gar nicht mal so üble Skript stammt aus der Feder von Curt Siodmak, der zuvor schon „Der Wolfsmensch“ und „Ich folgte einem Zombie“ geschrieben hatte, und mit Peter Lorre hatte man dann auch so was wie einen Star an Bord, der mit einer gewohnt guten Performance für ein paar schlichtweg faszinierende Momente sorgt. Dennoch ist „Die Bestie mit den fünf Fingern“ sicherlich keiner der großen Schwarzweiß-Klassiker geworden, an die man sich auch Dekaden später noch ehrfürchtig erinnert, denn irgendwas lässt den Streifen in seiner Gesamtheit weniger gut funktionieren, als das bei einzeln rausgepickten Szenen der Fall ist, die dann stellenweise doch noch ziemlich brillant geworden sind. Für meine Begriffe ist es der unpassende Humor, der hin und wieder die eigentlich recht formidabel auf schieren Terror gebürstete Handlung sehr zu ihren Ungunsten verwässert und dafür sorgt, dass man den Film im Nachhinein als etwas uneinheitlich empfinden dürfte. Nun ja, sei’s drum, ein reiner Schund ist „Die Bestie mit den fünf Fingern“ immerhin nicht geworden, und mit Sicherheit findet sich in Art und Anlegung vieler Sequenzen, die sich allesamt um die abgetrennte Hand des Pianisten, die ein mörderisches Eigenleben führt, drehen, der Ursprung für zahllose spätere Produktionen wie „Die Hand“, „Tanz der Teufel II – Jetzt wird noch mehr getanzt“ oder „Die Killer Hand – Idle Hands“. Seinen Stellenwert im Genre kann man dem Ganzen allein deshalb schon nicht absprechen. Nur die Auflösung ist leider misslungen, denn die hält eine höchst irdische Erklärung für die nur scheinbar übersinnlichen Vorgänge parat und gibt „Die Bestie mit den fünf Fingern“ kurz vor Schluss beinahe der Belanglosigkeit preis.

6/10

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