San Stefano, Italien, um 1900. Der halbseitig gelähmte Pianist Francis Ingram stirbt auf mysteriöse Weise und hinterläßt sein schloßähnliches Anwesen seiner langjährigen Krankenschwester Julie. Dieser Umstand mißfällt natürlich der aus England angereisten Verwandtschaft des Musikers sehr, und so wird das Testament kurzerhand angefochten. Da ertönt des Nachts die Lieblingsmusik des Pianisten und seine linke Hand, die - ein Blick in den Sarg Ingrams beweist es - abgetrennt wurde, mordet und meuchelt munter drauflos...
Mit Sicherheit gehört "Die Bestie mit den fünf Fingern" nicht zu den unumstrittenen Schwarz-Weiß-Klassikern des Genres und dennoch bin ich bereit, für Robert Floreys altbackenen Gruseler eine Lanze zu brechen. Zum einen wäre da nämlich Peter Lorre, der Ingrams sinistren, mit okkulten Schriften beschäftigten Privatsekretär mit solcher Hingabe spielt, dass es einem förmlich Schauer über den Rücken jagt. Zum anderen sind da die Szenen mit der abgetrennten Hand, die für die damaligen Zeiten perfekt gemacht sind und auch heute noch wohliges Gruseln verbreiten. Das Motiv des von der Geisterhand gespielten Tasteninstruments wurde zum Blueprint des Genres und wiederholte sich dann auch prompt alle Jahre wieder im Horrorfilm (z. B. von "Ein Toter spielt Klavier" bis hin zur "Addams Family"). Doch wollen wir auch nicht vergessen, dass die mitunter recht statische Inszenierung und das operettenhafte Ambiente des Dolomiten-Dorfes heutzutage erheiternd wirken und dem Gesamteindruck deshalb doch leider abträglich sind. Des weiteren mit Robert Alda, Andrea King, Victor Francen u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin