Review

Der Titel ist mal wieder reichlich irreführend und sollte wohl Freunde des Mutantenhorrors anlocken. Mit einer Bestie haben wir es nämlich nicht zu tun, sondern mit einer freilaufenden menschlichen Hand, bei der sich letztlich die Frage stellt, ob alles nur Einbildung ist, oder übersinnliche Kräfte am Werk sind.

Im kleinen, italienischen Dorf San Stefano um 1900: Nachdem Bruce Conrad mal wieder ein paar Touristen abgezockt hat, besucht er den reichen Ingram, der zurückgezogen in seiner Villa haust und von Krankenschwester Julie gepflegt wird, in die Bruce verknallt ist.
Der alte Ingram ist rechtsseitig gelähmt und an den Rollstuhl gefesselt, als Pianist kann er nur noch mit der linken Hand spielen. Als dieser stirbt, scheint seine Hand ein tödliches Eigenleben zu führen und macht sich über diejenigen her, die sein Testament anfechten wollen…

Die Stimmung pendelt zwischen Krimi und leicht angestaubten Grusler und überzeugt aufgrund zu simpler Story leider nicht komplett. Es könnte sich bei diesem Streifen auch um ein Theaterstück handeln, denn die überwiegende Zeit verbringen die wenigen Protagonisten in der Villa Francesco, die immerhin hübsch ausgestattet wurde.
Die Gruseleffekte beschränken sich auf das Treiben rund um die Geisterhand, was zugegebenermaßen effektiv in Szene gesetzt wurde. Wenn diese sich um den Hals eines Opfers krallt, die Tasten des Flügels zu einer Melodie anstimmt oder einfach nur seinen Ring wiederhaben will, kann das tricktechnisch durchaus überzeugen, vor allem für die damalige Zeit.
Zudem vermittelt der wunderbare orchestrale Score von Max Steiner weitaus mehr Emotion, als die Protagonisten offenbaren. Denn bis auf Peter Lorre, der den exzentrischen Sekretär und Astrologieliebhaber gibt, kann nur Victor Francen als Ingram überzeugen, der leider recht wenig Screentime hat. Die übrigen Leutchen agieren nur durchschnittlich oder darunter.

Es ist allerdings schon spaßig, einen Peter Lorre zu sehen, der wie gebannt auf die freikrabbelnde Hand starrt, um sie kurz darauf in eine Schublade zu packen. Als diese sich befreit versucht er, sie in einem Ausbruch von Verzweiflung mit Hammer und Nagel kaltzustellen.
Solche und weitere, ähnlich lustige Passagen erhöhen den Unterhaltungswert doch ungemein und lassen die überraschungsarme Handlung ein wenig in den Hintergrund treten

Für Freunde alter Gruselschinken ist der Film durchaus einen Blick wert, für Peter Lorre-Fans ist er sogar Pflicht, alle anderen werden mit diesem altmodischen Treiben nicht viel anfangen können, denn Blutszenen und ein Bodycount, der nicht über die titelgebenden Finger kommt, ist wahrscheinlich nur für die über 30-jährigen zu empfehlen…
7 von 10 Punkten

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