Review

Wenn es eine Stadt gibt die zu faszinieren weiß, dann ist es die französische Metropole Paris.
Facettenreich offenbaren sich die stark variierenden 20 arrondissements und quartiers mit ihrem jeweils individuellen Charme.
Dem durchaus stereotypen Denken der restlichen Weltpopulation Rechnung tragend ist la capital francaise die Stadt der Liebe und der romantischen Koinzidenzen. Aber das ist meines Erachtens nicht unbedingt zu kritisieren, sondern als bedeutsam für unsere heutige, kalte und zum Teil lieb(e)lose Zeit zu kategorisieren!
So, oder so ähnlich dachten es sich auch wahrscheinlich 21 Regisseure, zum Teil renommierter Natur (Joel & Ethan Coen ; Wes Craven; Tom Tykwer u.v.a.), die mit dem Film

„Paris je t’aime“

eine einzigartige, nuancierte und vielschichtige Liebeserklärung an die Hauptstadt der grande Nation entgegenbringen.
Neben der qualifizierten Riege von Regisseuren, werden dem Zuschauer auch bekannte Darsteller des Filmgeschäfts geboten (Steve Buscemi, Natalie Portman, Elijah Wood, Nick Nolte, Gérard Depardieu u.v.a.).

18 Kurzgeschichten, die eigenwillig das Sujet der Liebe im romantischen Kontext von Paris im fünf Minutentakt szenisch festhalten, sorgen überwiegend für eine kurzweilige Unterhaltung. Natürlich merkt man qualitative Unterschiede in Idee und Umsetzung der einzelnen Episoden, doch als ganzes betrachtet schließt sich das Bild über die Stadt der Liebe in einer perfekten Hommage an jene!
Besonders hervorzuheben sind die Kurzfilmepisoden der Coen-Brüder, Vincenzo Natali und Tom Tykwer. Sie können als die Grundfesten der szenischen Varianz in „Paris je t’aime“ kategorisiert werden. Neben surrealen Inspirationen von liebenden Pantomimen und gotisch anmutenden Vampirliebeleien, können zwischenmenschlich pointiert dargestellte Interaktionen ohne großen optischen Firlefanz die Liebe in Paris abwechslungsreich darstellen. Besonders gut hat mir Tykwers „Blinde Liebe“ gefallen.

Wer in „Paris je t’aime“ die fehlende Kritik an dieser Stadt und eine zu cleane oberflächliche mise en scene beklagt, der wird den Film nicht als das verstehen können was er ist, nämlich eine Liebeserklärung und Verneigung zugleich vor einer Stadt die unbeschreiblich charismatisch und facettenreich ist!
So sollte man in Anbetracht ziehen, dass Liebeserklärungen seltenst mit Kritik einhergehen, oder würde man beim Heiratsantrag sagen: „Schatz, Du bist zwar nicht schön wenn Du morgens aufwachst und einen penetranten Mundgeruch hast Du auch, aber trotz Deines Übergewichts liebe ich Dich über alles und möchte Dich ehelichen...“


Fazit:
Liebe ist schön – „Paris je t’aime“ ist Liebe und demnach auch schön!

8 Punkte weil Nick Nolte eigentlich nix in diesem Streifen verloren hat...

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