Nach einem One Night Stand mit dem Polizisten Chris unternimmt die Fahrrad-Kurierin Anne zusammen mit ihrem Freund Michael einen Wochenend-Trip in die Berge. Während eines Ausflugs mit ihren Mountainbikes wird den beiden jedoch von Chris, der sich als ziemlich gestörter Psychopath entpuppt, aufgelauert. Nachdem der irre Bulle Michael fachgerecht um die Ecke gebracht hat, macht er sich nun daran, Anne kreuz und quer durch den Wald zu hetzen. Jeder, der ihm dabei über den Weg läuft, wird natürlich ohne große Worte mit Messern, Äxten und Ketten-Sägen entsorgt. Kann Anne ihrem durchgeknallten Verehrer mit heiler Haut entkommen…? „High Tension mit Mountainbikes“? Dieser deutsche Survival-Horror, der sich seiner Herkunft zu schämen scheint und diese wohl durch einen nichts sagenden englischen Titel sowie die Verpflichtung einiger britischer Schauspieler zu verschleiern sucht, hat sich zwar so ziemlich alles von Alexandre Ajas gnadenlosem Meisterwerk abgeschaut, wer jetzt allerdings auch auf ein ähnlich intensives Film-Erlebnis hofft, dürfte sich jedoch ziemlich enttäuscht sehen, denn gleichsam einigen anderen Nachziehern jüngeren Datums, die dem augenscheinlichen Vorbild allesamt ebenfalls schon nicht das Wasser reichen konnten, ist auch „Blood Trails“ leider nur ein beschämend schlechtes Filmchen geworden, das nun bestenfalls noch als „Ja, mir san mit’m Radl da“-Variante des üblichen Backwoods-Gedöns durchgeht. Abgedreht in einem äußerst nervigen Werbeclip-Stil und mit einer bis zur Unansehbarkeit verpimpelten Optik versehen, bei der sich eine übelkeitserregende Wackel-Kamera, ein steriler HD-Look, der selbst die an sich hübschen Landschafts-Aufnahmen der Alpen-Drehorte schlecht aussehen lässt, und eine nicht enden wollende Flut von über die Bilder geklatschten Farbfiltern die Klinke in die Hand geben, gerät der Streifen schnell zu einem der visuell scheußlichsten Vertreter seiner Gattung, irgendwie ’ne Mischung aus Artsy-Fartsy-Deluxe und „Blair Witch“-mäßiger Pseudo-Doku-Ästhetik, pfui Deiwel! Nebenbei hat das halt auch zur Folge, dass man der im Grunde genommen äußerst simplen Handlung stellenweise nur extrem schlecht folgen kann, weil Regisseur Robert Krause allem Anschein nach Establishing-Shots wie die Pest hasst, aber dafür volle Kanne auf Close Ups und Halbnahen abfährt. Das selten schlechte Drehbuch ergeht sich derweil in einer Idiotie nach der anderen, schlägt munter die unlogischsten Kapriolen, nur um die Geschichte am Laufen zu halten und straft das Publikum deshalb auch mit einer der dümmsten Identifikations-Figuren aller Zeiten ab, der man eigentlich nichts sehnlicher als den Tod wünscht, führt dem Bösewicht während der Hetzjagd dafür aber in regelmäßigen Abständen das Kanonenfutter in Form von nutzlosen Holzfällern und Wald-Aufsehern zum Niedermetzeln zu, um zumindest den Body Count in die Höhe zu treiben. Ebenso debil wie verblüffend ist allerdings der Kill, bei dem jemandem per fliegendem Fahrrad die Halsschlagader durchtrennt wird... offenbar handelt es sich bei unserem Psychopathen also um den Freestyler unter den Massenmördern. „Kreatives Töten“ schön und gut, aber da ist mir ein Jason Vorhees, der mit seiner Machete die Teenies umhaut, allemal lieber. Kinder, macht das nicht zuhause nach…
2/10