The Killing ist ein gut gemachtes Heist-Movie, das zwar wie bei Kubrick gewohnt einen sehr akribischen Bildaufbau vorweist, ansonsten aber nur wenige typische Elemente seiner späteren Werke beinhaltet. Dennoch kann "The Killing" auf vielen Ebenen punkten, neben der Kameraarbeit vor allem bei den guten Schauspielern, besonders Sterling Hayden und Elisha Kook sind hier zu erwähnen. Dass der Zuschauer bis zum Finale weder den genauen Plan der Protagonisten weiß, noch wie der Widersacher Val Cannon versuchen wird, diesen zu vereiteln, hebt nicht nur die Spannung sondern lässt auch genug Zeit, die verschiedenen Charaktere, ihre Beziehungen zueinander und ihre Motive, den Coup zu begehen, kennenzulernen. Auch die Idee, das selbe Ereignis mehrmals hintereinander aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen, wodurch sich die tatsächlichen Abläufe erst nach und nach erschließen, funktioniert sehr gut.
Die Charaktere bleiben leider dennoch ziemlich eindimensional und die Dialoge wirken stellenweise, wie bei Filmen aus dieser Periode ja leider recht häufig, hölzern. Durch die zusätzliche (bei Kubrick typische) starke Distanz zur erzählten Geschichte, ist es außerdem schwierig, sich mit den Figuren zu identifizieren, was ein richtiges Mitfiebern deutlich erschwert. Zu guter Letzt ist der recht überflüssige und monotone Erzähler, der regelmäßig bei Zeitsprüngen auf Uhrzeit und Ort der nun folgenden Szene hinweist, ziemlich störend und der Atmosphäre nicht gerade zuträglich.
Insgesamt ist "The Killing" ein unterhaltsamer, gut gemachter Kriminalfilm, in dem Kubricks Talente bereits aufblitzen, der aber insgesamt trotz einiger netter Ideen relativ austauschbar bleibt.
7/10