Unplanmäßig wird die Crew der Nostromos aus dem Tiefschlaf geholt. Die Erde ist erstaunlicherweise noch 10 Monate entfernt, warum also nicht weiterschlafen? Der Grund: Es wurde ein vermeintliches Notrufsignal geortet, dem man auf den Grund gehen sollte. Auf dem Planeten angekommen, von dem das Signal stammt, macht sich die eifrige Crew auch sofort daran, das Geheimnis zu lüften. Dem ersten Offizier Ellen Ripley, gespielt von Miss Alien Sigourney Weaver, fällt dann doch etwas verspätet auf: Das Notrufsignal ist vielleicht gar keines; viel eher ein Warnsignal. Auch wenn sie nicht die einzige ist, die das bemerkt, vermag der hinterlistige wissenschaftliche Offizier der Nostromo, eine Androide, die Information herunterzuspielen. Und so kommt es, wie es kommen muss: Ein Crewmitglied wird von einem parasitenartigen Alien angegriffen, welches seinen samenabgebenden Auswuchs in dessen Mund einführt. Nun reift im Bauch des Armen ein supergefährliches Monster heran, welches alsbald die ganze Crew umbringen möchte.
Der Film lebt von seiner verstörenden, düsteren Atmosphäre, die von zahlreichen, genialen Kamerafahrten und einem tollen Score unterstützt wird. Die schönen Sets auf dem Planeten, höchstselbst von H.R. Giger entworfen, sind unübertroffen kreativ und abgefahren; organisch und doch irgendwie technisch und auf jeden Fall hochatmosphärisch. Auch die Sets auf der Nostromos sind hübsch anzuschauen mit ihrer nüchternen Effizienz und errinern nicht nur ob des sprechenden Bordcomputers und der ruhigen Darstellungsweise an den Klassiker "2001". Auch das Alien selbst, noch vollkommen ohne Computer dargestellt, ist Herrn Giger gelungen, auch wenn es sich ganz gerne mal versteckt und kamerascheu ist. Der Film wirkt vom Stil her wie aus einem Guss, alles geht Hand in Hand, ob nun die Kamerafahrten, die Musik oder das Design.
Da stört der dezent tranige Anfang auch nicht, der sich wirklich viel Zeit lässt aber auch sehr viel Atmosphäre aufbaut. Das schaffen später nur wenige Filme. Der Film lebt praktisch von seiner inneren Ruhe, die dem Motte des Films "Im Weltraum hört dich niemand schreien" mehr als gerecht wird. Und sollte das Tempo dann doch mal etwas anziehen, was eigentlich gar nicht der Fall ist, so kommt das dann aber wenigstens richtig intensiv rüber.
Die Story ist vom Alienaspekt einmal abgesehen kein Überhammer, birgt aber wenigsten die eine oder andere Überraschung. Die Charaktere sind dementsprechend nicht innovativ, passen aber stimmig in das Gesamtgefüge. Die Darsteller kann man fast alle als wirklich gut bezeichnen, Sigourney Weavor überzeugt mit ihrer ernsten Art aber doch etwas mehr als die übrigen Schauspieler.
"Alien" ist ein Meilenstein im Sci-Fi Genre, der allerlei Klischees begründete. Von der Atmosphäre her etwas mit "2001" zu vergleichen, offenbart sich dank Ridley Scott einer der symbiotischsten Filme überhaupt. Die nur gelungene Story ist perfekter Spielgrund für Gigers Fantasien.