Das ist doch mal eine putzige Idee, die Andrew Currie da hatte. Der Markt wird zur Zeit von irgendwelchen Zombiefilmchen überflutet, wirklich seltenst ist ein brauchbarer Beitrag dabei. Currie macht daraus eine Komödie, die noch wesentlich besser funktioniert, als die britische Parodie "Shaun of the Dead". Und man mag gar nicht glauben, dass Currie hier nur 8 Millionen Dollar zur Verfügung standen. Da wäre die extrem bunte und altmodisch angehauchte Kulisse und vor allem die Starbesetzung. Carrie-Anne Moss, Billy Connolly und Dylan Baker sind wahrlich keine Eintagsfliegen. Fairerweise räumte "Fido" auch kräftig Preise ab und war auf dem Fantasy Filmfest im Jahre 2007 ein Hit.
Dank der Firma ZomCon ist der Krieg zwischen den Zombies und den Menschen beendet. In der idyllischen Kleinstadt Willard können sich die Familien sogar einen Zombie halten, als Diener zum Beispiel. Der Blutdurst wird durch ein elektrisches Halsband abgeschaltet. So gut wie jeder in der Stadt hat einen Zombie, dies ruft Helen Robinson (Carrie-Anne Moss) auf den Plan. Auch ihr Sohn Timmy (K´Sun Ray) ist von Fido (Billy Connolly) bald begeistert. Nur Vater Bill (Dylan Baker) ist davon nicht angetan. Leider streikt für einen kurzen Moment Fidos Halsband und sofort hat er sich in Mrs. Henderson (Mary Black) verbissen. Das Unheil nimmt seinen Lauf.
Schon der Auftakt zieht den Zuschauer in seinen Bann, wenn ein amüsanter Hurra-Werbespot der Firma ZomCon gezeigt wird. Man hat es endlich geschafft der Lage Herr zu werden, denn dank einer Gaswolke aus dem All, wäre fast die gesamte Menschheit vernichtet worden. Aber in Willard blüht das Leben, dank des Halsbandes können sich die Familien einen Zombie halten. Diese sind zwar langsam und oft ungeschickt, aber man muss nicht mehr selbst den Rasen mähen, der Postmann lässt die Post austragen und manche halten sich einen weiblichen Zombie sogar als Geliebte. Herrlich ist dieser altmodische Stil, in dem Willard sich präsentiert. Sehr farbenfroh, genauso die Klamotten der Leute und man fährt mit Autos aus den 60er Jahren durch die Gegend. Erstaunlich, was Currie aus nicht mal zehn Millionen Dollar geschaffen hat. Dazu der flapsige und oft instrumentale Score von Don MacDonald.
Die Story bleibt aber denkbar einfach, so findet das Virus einen Weg sich auszubreiten, auch im sicheren Willard. Die Halsbänder lassen sich auch kinderleicht ausschalten, wie es oft demonstriert wird. Nebenbei fragt man sich, warum die Zombies um den eingezäunten Ort, noch nicht eingedrungen sind. Wie versorgt sich Willard mit Lebensmittel ?
Aber dieser sozialkritische Unterton ist deutlich wahrzunehmen. Selbst ein Zombie ist hier lernfähig, entwickelt sogar menschliche Gefühle und knabbert die Mitglieder seiner Familie nicht an. Man hasst hier mehr den Menschen, als die Zombies. Und gerade der sympatische Fido löst eine Katastrophe in Willard aus. Er beisst eine alte Lady und schon ist das Virus in Umlauf. Für Timmy ist Fido mittlerweile ein Freund, also versucht er es zu vertuschen. Natürlich kommt das Geheimnis zu Tage und natürlich wird Fido bald verschleppt. Leider hat "Fido" etwas zuviel Leerlauf zwischen den humorvollen Sequenzen. Currie versucht derweil Gewalt zu vermeiden. Ein paar blutige Bisse oder Einschüsse, das war es auch schon. Dabei ist "Fido" niemals ernst gemeint, im Gegenzug auch kaum spannend.
Aber die Darsteller machen ihre Sache toll. Billy Connolly als Zombie Fido weiss mit seiner Gestik mehr auszudrücken als mit Worten und Carrie-Anne Moss als Mutter Helen sieht nicht nur unheimlich gut aus, sondern scheint extremen Spass an ihrer Rolle gehabt zu haben. So auch Dylan Baker, Rob LaBelle (Frank), oder Henry Czerny (Mr. Bottoms).
"Fido" ist eine leichte Komödie für zwischendurch mit satirischen Ansätzen. Schräge Charaktere, gut aufgelegte Darsteller, jede Menge Humor, bunte Sets und ein toller Score. Spannung kommt leider nicht auf und die Story verläuft nach gängigem Schema, manchmal gibt es zuviel Leerlauf. Aber insgesamt ein spassiger B-Film und eine Abwechslung gegenüber dem sonstigen Zombieschund.