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In Anlehnung an die leicht dekadente Haltung Adeliger, wie schwer doch heutzutage gutes Personal zu finden sei, trifft der Untertitel „Gute Tote sind schwer zu finden“ mit seiner leicht satirischen Erzählform treffend den Punkt.
Denn gute Zombiekomödien sind auch nicht leicht zu finden, da bietet „Fido“ eine recht angenehme Überraschung.

Bereits der in schwarzweiß gehaltene Lehrfilm über die Zombiekriege und den Wohltäter, dem Wirtschafts- und Polit-Riesen Zomcon, der wie Shopping-TV mit überzogen lächelnden Gesichtern punktet, gibt die Marschrichtung vor.
Nur am Rande entstehen kurze Szenen mit blutrünstigen Untoten, im Zentrum bilden sie jedoch das Status Symbol der Vorstadt-Amerikaner in den naiven 50ern.
Zombies werden wie Sklaven behandelt, durch ein elektronisches Halsband kontrolliert und sie verrichten niedere Hilfstätigkeiten. Auch die Eltern von Timmy wollen ihren Nachbarn in nichts nachstehen und besorgen sich einen Untoten, den Timmy Fido nennt.
Doch irgendwann versagt das Halsband und der Grummelnde beißt eine ungeliebte Nachbarin, woraufhin man nicht nur um Freund Fido bangen muss…

Eine erfrischende Idee, die Handlung in die 50er zu verlagern, was in seiner Skurrilität eine noch absurdere Einheit bildet. Die quitschbunten Vorgärten, die brav gekämmten Scheitel, frühlingshafte Blümchenkleidung, protzige Schlitten und an jeder Ecke grummelnde Untote, die beispielsweise Zeitung austragen oder die Schulpforte öffnen.
Schießunterricht in Schulklassen gehört ebenso zum Standard wie die Haltung von mindestens einem Zombie, der Autos waschen darf oder Laub fegt. Für Timmy stellt Fido hingegen schnell einen Freund dar, der ihn auch aus prekären Situationen befreien kann, etwa, als ihn zwei Brüder an einen Baum binden.

Sogar für eine leicht romantische Nuance wird gesorgt, denn im Verlauf fühlt sich Mom recht stark zu Fido hingezogen, während Dad, ein weinerlicher Loser, mit allem anderen beschäftigt ist und eher Angst vor den Untoten hat.
Also fast schon familientauglicher Stoff, der die sozialen Verhaltensweisen und kommunikativen Missstände der Gesellschaft zeitgenössisch persifliert, anstatt auf Blut und Gekröse zu setzen. Nur selten wird kurz und schmerzlos zugebissen, allenfalls ein Unterarm abgetrennt oder ein Kopfschuss verpasst.

Allerdings könnte der Plot phasenweise etwas mutiger zu Werke gehen und sich zwischenzeitlich vom Humor der fast durchweg biederen Schiene lösen.
Da sind das beiläufige Durchblättern der Zeitschrift „Death“ oder ein Satz wie „…als der Zombie damals die Sternensänger gefressen hat“ nur oberflächliche Ansätze und auch der ehemalige Zomcon-Mitarbeiter, der sich ein jung verstorbenes Zombiemädchen ganz offensichtlich für andere Zwecke hält, wird nie so offen in Szene gesetzt.

Stattdessen punkten einige Elemente auf anderer Ebene, wie die musikalische Untermalung, die stellenweise an die einer Screwball-Comedy erinnert (wobei, Parallelen sind durchaus vorhanden) und auch die darstellerischen Leistungen, der teilweise recht bekannten Gesichter wie Carrie-Ann Moss als Mutter und Dylan Baker als Dad können überzeugen. Insbesondere gilt dies für Billy Connolly in der Rolle des grummelnden Untoten, denn er weiß mit ausbalancierten Gesichtsausdrücken eine Menge mitzuteilen und verleit dem Zombie oftmals mehr Emotionalität als einige Lebende dazu in der Lage sind.

So geht denn „Fido“ als charmant humoriger Beitrag der Zombiekomödie durch, der zwar nicht allzu bissig zu Werke geht, gegen Ende aber verstärkt auf Konfrontation und Tempo setzt und vor allem am Rande mit herrlich grotesken Ideen punktet.
Zwar gibt die Handlung an sich nicht viel her, doch die auf den Punkt ausgestattete Kulisse und das Einflechten vielseitiger Motive kaschiert recht gekonnt einige Schwachstellen.
7 von 10

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