Nachdem Steven Vincent Leigh für PM mehrfach Nebenrollen, vor allem als Bad Guy, gespielt hatte, durfte er sich in „Sword of Honor“ mal als Held versuchen.
Allerdings wird erst mal das Ehrenschwert in Aktion gezeigt, wenn ein mongolischer Krieger eine kleine Truppe Kontrahenten im Alleingang niederschnetzelt. Tut für den Film nichts zur Sache und könnte auch weggelassen werden, sorgt aber schon direkt zu Beginn für die erste Actioneinlage. Von der Machart ist die Chose solide, selbst die Kostümierungen wirkt recht gut, wenn sich Einzelkämpfer und Widersacher in der Botanik kloppen.
Danach Auftritt des Cops Johnny Lee (Steven Vincent Leigh) nebst seinem Partner Alan (Jeff Pruitt). Beide benutzen lieber ihre Fäuste anstelle ihrer Knarren und versemmeln die Gegner im Mehrpack. Alan will allerdings aussteigen und mit seiner Schwester Vicky (Sophia Crawford) eine Kampfsportschule leiten. Zum letzten Einsatz will er auch erst nicht mit, also muss er den Klischeegesetzen folgend genau dabei erschossen werden.
Bei besagtem letzten Einsatz handelt es sich um den Diebstahl des Schwertes. Der von Trauer und Rache zerfressene Johnny macht sich auf die Suche nach den Dieben und damit auf die Suche nach Alans Mörder...
Rein actiontechnisch kann „Sword of Honor“ in der ersten Hälfte einiges bieten. Beim Schwertdiebstahl rückt die vermummte Prügelmasse in großer Zahl an, die Helden verdreschen nebenher Supermarkträuber, Prolls im Fitnessstudio und Autodiebe, Fieslinge lassen ihre Bodyguards gegeneinander kämpfen usw. Doch zur Mitte scheint das Feindvolk auszugehen, in Hälfte zwei gibt es mal eine Autojagd hier, mal eine Klopperei da, aber alles kurz und nicht immer spektakulär. Selbst der vorher eingeführte Schlägerkoloss des Bösewichts wird fast nebenher plattgeboxt. Auch suboptimal der Showdown, in dem der Übelwicht nur von wenigen Goons umgeben ist und sich einen wenig aufregenden Endkampf mit dem Helden liefert, da aber er kaum Martial Arts beherrscht.
Ironischerweise steigert sich „Sword of Honor“ inszenatorisch in dem Maße, in dem die Action nachlässt. Die Fights sind Jeff Pruitt alle gut choreographiert, nur die Inszenierung kann da nicht immer mithalten: Vor allem in der Anfangsphase sieht man häufig, dass die Kontrahenten nur vorbei schlagen. Das bessert sich im Laufe des Films, auch der Billiglook wird etwas mehr kaschiert, wenngleich man den Locations (Fabrikhallen, Hinterhöfe, kärgliche ausgestattete Sets usw.) das niedrige Budget immer noch ansieht.
Um die Wemmsereien strickt man mal wieder eine Behelfsstory, die teilweise übelsten Klischees folgt: Die Ermittlungen führen zwangsläufig in eine Stripbar, der Held und die Schwester des Getöteten müssen sich verlieben usw. Andrerseits weicht „Sword of Honor“ dann gelegentlich dann von diesen Pfaden ab, sodass es in dem Kontext kleine Überraschungen gibt: Die Identität des Verräters und ähnliche Sachen. Großartig spannend wird „Sword of Honor“ dadurch dann leider nicht, aber immerhin etwas weniger schleppend als manch andere Klischeeproduktion.
Ein großartiger B-Recke ist Steven Vincent Leigh nicht, aber doch ziemlich sympathisch und recht überzeugend, sodass es schade ist, dass er nicht öfter in Hauptrollen zu sehen war. Sophia Crawford und Jeff Pruitt sind zwar wegen ihrer Klopperfähigkeiten gecastet worden, spielen aber auch ziemlich ordentlich und der Supportcast erbringt ebenfalls routinierte Leistungen.
„Sword of Honor“ fängt recht stark an, um dann zur Halbzeitmarke nachzulassen: Nach reichlich Kampfszenen lässt die Actionmenge stark nach, die Inszenierung ist durchwachsen und die Story mäßig originell. Dank der vorhandenen Fights durchaus solide, aber es wird viel Potential verschenkt.