"Lucky" ist ein berüchtigter ehemaliger Knastbruder, dessen Weg in ein rechtschaffenes Leben einige sehr unglückliche Wendungen nimmt. Trotz größter Bedenken erklärt er sich dazu bereit, an der Geburtstagsfeier eines Gangsters teilzunehmen. Die Party erweist sich als Falle, die Lucky in ein gefährliches Katz- und Maus-Spiel zwischen dem Kriminellen und einer Gruppe korrupter Cops verwickelt. Plötzlich hat Lucky eine Million Dollar gestohlen, eine temperamentvolle Stripperin entführt und befindet sich auf einem explosiven und bizarren Kollisionskurs mit der Polizei, diversen Auftragsmördern und zwei sadistischen Serienkillern!
Hard Luck ist schwierig in irgendeine Schublade zu verfrachten. Irgendwie wirkt das ganze wie ein unbeholfenes Kind von Pulp Fiction und Saw, das niemals richtig zündet und annähernd die beiden Vorbilder erreicht. Mario van Peebles zeigte sich zuständig für alle wesentlichen Jobs der Produktion, ohne allerdings richtig überzeugen zu können. Das Script das sich um drei Subplots gleichzeitig kümmern muß ist dabei ebenso überfordert, wie die Regie die zwar künstlerisch verspielt irgendwelche tarantinoesken Einlagen einspielt, aber dabei vergißt spannende Momente einzustreuen. Diesen ganzen Serienkiller-/Folterquark hätte man sich dabei ebenso sparen können, wie das Boxerpaar das gegen Ende auch noch verheizt wird ohne Emotionen beim Zuschauer hervorzurufen, das die Charaktere eh nur in Nebenepisoden auftauchen.
So konzentriert man sich automatisch auf die Person des Lucky (irgendwie mußte ich dabei ständig an Al Bundys zweiten Hund denken) und seiner Stripdohle auf der Flucht mit ihren zwei Geldkoffern. Logisch das sich dabei eine Love Story entwickeln muß, obwohl er sich erst kurz zuvor nach dem Knastaufenthalt in seine Sozialarbeiterin (ob das etwas autibiographische hatte?) verliebte und ich mich eher wunderte warum er die lästig quasselnde Tante nicht einfach aus dem Auto geworfen hat, spätestens nachdem durch ihre Schuld einer der beiden wertvollen Koffer verlustig ging. So gehts dann unfreiwillig zurück auf die Gaunerspur und so nach Filmhälfte darf van Peebles als Cop auch noch mitermitteln.
Die Action kommt dabei ziemlich an der kurzen Leine daher. Wenn ich schon einen Snipes im Cast habe lasse ich ihn doch wenigstens etwas kicken oder herumballern, aber weder das eine oder das andere wird beherzigt. Hard Luck kann man noch am ehesten als Gangsterballade bezeichnen, das Script ist für die Tonne und lediglich die beiden Hauptdarsteller können etwas Leben in die Bude zaubern. Dennoch macht der Film keine wirkliche Freude.
4/10