Review

Feinste Amateurfilmkunst aus deutschen Landen. Eine grandiose Ausstattung, erlesene Lokationen, Effekte, wie sie meine Ahnen noch nicht gesehen haben. Und das Beste: Nachdenklich wird der verstörte Zuschauer zurückgelassen, immer wieder die Frage vor sich her brabbelnd: "Was sollte das bloß?"
Die erste halbe Stunde (geschätzt) des Films gähnende Langeweile. Ein Computerbildschirm flimmert. Ein Mann steht am Bahnhof. Ein anderer Mann kommt dazu, geht wieder, kommt zurück.
Dann 20 Minuten Schwulenporno (ob explizit oder nicht, war aufgrund des schnellen Vorlaufs und der unterragenden Bildqualität nicht zu bestimmen).
Danach noch ein paar Schmankerln für die Blut- und Gedärmefraktion (sabber!).
Ende!

Absichtlich verzichtet das Drehbuch auf Erklärungsversuche. Der moralische Zeigefinger sollte unten bleiben. Nur die etwas abseits der Norm angesiedelte Liebesgeschichte der beiden Protagonisten wird aufgezeigt. Bitte???
Klar: wenn mir damals bei der Interprätation diverser Chiffren im Deutsch-GK nix eingefallen ist, hab ich ebenfalls absichtlich nichts hingeschrieben, es gab ja auch nichts zu schreiben. Ähnlich muss es dem Drehbuchautor dieses Streifens ergangen sein.
Anleihen bei Buttgereit sind deutlich erkennbar, die Umsetzung ist sogar zeitgemäßer, die Atmosphäre blieb weitestgehend auf der Strecke (Stichwort Musik), eine Aussage fehlt völlig.
Ein Thema, dass aufgrund seiner einzigartigen Abartigkeit über die Maßen medial ausgeweidet wurde, findet hier die schlechteste mir bekannte Variation.

Tut mir Leid, aber hätte man dem "Kameramann" von "Mordum" ein Stativ gegönnt, so hätte jener unsägliche Dünnsinn mindestens dieselbe Punktzahl verdient, wie dieses Unhaftigkeitsobjekt hier.
Pure Zeitverschwendung!

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